Mittlerweile glaube ich fest, dass wir Menschen aus einem bestimmten Grund treffen. … Das wären meine ersten Worte für diesen Beitrag. Dann ging ich Abendbrot essen, schnappte mir danach meine Handy, scrollte durch Facebook und stolperte wieder über etwas. Manchmal gruselt es mich.
„The red string theory“
Mir ist vorhin erst wieder in den Sinn gekommen, als ich meinen Mann umarmte, dass ich ohne diesen Rückhalt meiner Familie das alles gar nicht stemmen könnte.
Ich glaube nicht an Zufälle. Nur in dem Sinne, dass zufällt, was fällig ist. Ich denke, dass jede Begegnung unter Menschen einen Sinn hat, jedes Ereignis im Leben. Denn wenn ich auf mein Leben zurückblicke, fügt sich eins ins andere. Im Grunde ist das eigentlich auch ein wenig beruhigend.
Wäre mein Mann auch nur ein wenig anders…. Ich wüsste nicht, ob ich die ganzen Jahre die Kraft zum weitermachen aufgebracht hätte. Wenn ich sehe, wie sich man streiten und und und… Für mich unvorstellbar. Er ist mein Fels in der Brandung. Wir teilen so viele gemeinsame Dinge, haben die gleiche Ansichten. Unsere Beziehung flutscht einfach. Andes kann ich es nicht bezeichnen. ❤️
Ohne meine Eltern würde die ganze Sache hier ebenso wenig rund laufen. Sie sind immer noch da für mich. Mehr als mir eigentlich lieb ist. Und solche helfenden Schwiegereltern zu haben, ist für mich auch keine Selbstverständlichkeit ❤️
Meine Therapeutin Frau S. ist meine zehnte Therapeutin. Und bei ihr hab ich auch das Gefühl, angekommen zu sein. Sie ist so empathisch. Egal, was ich anstelle, wie ich mit mir umgehen, durch welche Täler ich schreite, sie ist immer für mich da und wird meiner nicht müde. Und das, obwohl ich oft genug die selben Schallplatten auflege. Und immer und immer wieder abspiele. Sie ist ein großartiger Mensch. Jeder Therapeut, jede Therapeutin sollte so sein. ❤️
Meine Körpertherapeutin habe ich zweiten Anlauf auch gesucht und gefunden. Wir sind per du. Sie hat so viel Traumaverständnis und ist so feinfühlig. ❤️
Meine Ergotherapeutin mit ihrem Witz und Charme ❤️ die mich zu meiner neuen Psychiaterin brachte, die sofort die richtige Diagnose stellte und mich verstand ❤️
Letztes Jahr lernte ich B. kennen. Wie ich heute feststellte, war auch diese Begegnung sehr heilsam und führte mich zu einem Großteil meiner Lebendigkeit zurück. Sie brachte Kleider und das Klavier spielen in mein Leben. Und erinnerte mich daran, wie gut es tut, verrückt zu sein. ❤️
Dieses Jahr lernte ich R. kennen (Fplus). Auf Grund eines sexuellen Traumas im Kindergarten war mir bis 2024 ein normales Sexualleben verwehrt. Ich hatte keine „normale“ Pubertät ( nichts zuletzt weil ich da schon mit ganz anderen seelischen Dingen beschäftigt war… Sozialphobie, da hast du keinen Bock auf andere Menschen. Also hatte ich schon, aber es war mir einfach nicht möglich), ich hab keine sexuellen Erfahrungen gesammelt, mein Verhältnis zu meinem Körper war auch arg schwierig… Ja, ich hatte das verdammte Glück, mit 16 meinen jetzigen Mann kennenzulernen und noch viel erstaunlicher, wir wurden Eltern zweier wunderbarer Kinder ( mit so viel Ballast und sexuellen Trauma eigentlich ein kleines Wunder). Und ja, ich hab das Kennenlernen genossen, aber es war eben nicht …. hm, wie beschreibe ich das, es war nicht „normal“?, es war nicht traumafrei, es war nicht, wie man es sich vorstellen würde. Es war belastet. *
(Wir haben erst seit letztem Jahr ein „normales“ Sexleben. Ohne dass ich mich benutzt fühle, dass ich weine, dass es mich Überwindung kostet und und und… ich hatte ja bis letztes Jahr auch immer noch Angst vor Männern. Ich hab das Geschlecht immer gemieden. Meine Angst war immer, dass sie mich sexuell anziehend finden könnten… Jetzt zieh ich echt blank… Ich denke schon, dass das mit dem sexuellen Trauma in Zusammenhang stand.)
* Und jetzt mit R. ist es anders. Leicht. Vor allem leicht. Und das ist nichts, was ich großartig kenne, dass es etwas leicht ist. Unbeschwert. Ich erlebe mich in meinen Körper das erste Mal .. hm, als OK, angekommen, angenommen ( also nicht das meine Mann mich nicht so lieben würde wie ich bin, aber irgendwie kann ich mich erst seit R. so annehmen wie ich bin.) Es macht viel mit mir. Im Guten. Und das tut gut. Verdammt gut. Ich spüre schon deutlich, dass da einiges heilt. Und seine Fähigkeit so empathisch zu sein, seine Gefühle anzusprechen… Das tut mir doppelt gut. Es ist, also würde er meine Sprache sprechen. ❤️
Und dieses Jahr in der Klinik habe ich einige verdammt coole Menschen kennenlernen dürfen, die mit mir das Zimmer, die Tischtennisplatte oder die Gruppe teilten. Seit dieser Zeit verspüre ich soviel Bock auf Menschen und so wenig Angst im Umgang mit ihnen. Da ist auch nochmal einiges in Heilung gegangen. ❤️
Ich hab hier vor Ort zwei wunderbare Freundinnen, die mich und meine Päckchen über die Jahre ausgehalten und begleitet haben. ❤️
L. lernte ich über eBay Kleinanzeigen kennen. Er struggelt auch. Ich bin ihm unendlich dankbar für den vielen Austausch über Trauma und sein unendlich geiles Lachen. ❤️
Genauso (am struggeln) wie I., mein bester Cannabiskontakt. Sie hat mich viel im medizinischen Umgang mit der Pflanze gelehrt. War immer für mich da und ist mehr als ein Kontakt für mich, auch wenn ich sie noch nie in Fleisch und Blut erlebt habe. ❤️
Und last but not least durfte ich M. kennenlernen, den ich als einen besten Freund bezeichnen darf. Er schenkt mir soviel Lachen, Humor und erhellt mir damit so manchen Tag. ❤️
Nein. Ich glaube nicht an Zufälle. Ich glaube ganz fest an einen Sinn hinter den Dingen. Und ich glaube, dass jede Mensch eine Bedeutung in unserem Leben hat. Entweder er ist uns eine Lehre oder eine Bereicherung bzw. beides. Ja, ich bin auch denen dankbar, die mich heute noch ghosten, die mich einfach in den dunkelsten Stunden ohne zu hinterfragen, im Stich ließen. Wir hatten einerseits schöne Stunden und anderseits habe ich so auch gelernt, wer zu mir gehört und wer nicht.
Ich denke schon, dass wir alle irgendwo füreinander bestimmt sind. Und das ist gut so 😌






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