September ist Suicide Prevention Month

von | 2. September 2025 10:55 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 2. September 2025 11:10

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Der Spruch ist mich schon immer irgendwie….. Ich mag ihn nicht. Es wird über so vieles nicht gesprochen und dabei wäre es dringend nötig. Paare schweigen sich lieber an oder wissen nicht wie es geht und statt miteinander reden zu können, werden sie unglücklich. Aber wer hat mit einander reden schon gelernt? Ich glaube, die wenigsten.

Und es gibt so viele scheiß Tabuthemen.. selbst unser großer Kind weiß mittlerweile ansatzweise, dass es Menschen gibt, die ihr Leben nicht mehr mögen und nicht mehr leben wollen. Ja. Schwierige, sehr sensibel Themen. Aber ich finde, es noch schwieriger ein Tabu draus zu machen und nicht darüber zu reden. Kinder haben sie noch, diese Leichtigkeit, an Singe heranzugehen und sie zu nehmen wie sie sind. Ich erzähle meine Kinder alles. Ok, manche vergessen sie und fragen s dann Jahre später. Aber wenn mein dreijähriges Kind kommt und mich fragt, wo die Kinder herkommen, dann komm ich nicht mit Bienchen…

Nein, dass Leben ist wie es ist. Und es ist viel schlimmer irgend was zu verdrehen und zu verheimlichen. Ich finde, Kinder sollten das Lebe so Kennenlernen wie es wirklich ist. Sie werden damit groß und müssen später nicht umlernen. Ich habe ihnen nie erzählt, dass die Küken im Zoo schlafen. Nein, sie werden getötet und als Futter verfüttert. Aus die Maus. So ist es eben. Und ja, dass darf auch traurig machen. Manche Dinge sind traurig. Und jedes Gefühl ist ok. Ich wünschte, ich wäre so aufgewachsen. Mit Wahrheiten konfrontiert und dabei gehalten werden, wenn es mich berührt.

Ich erinnere mich noch an den überfahrenen Igel 🫣 sie war zwei. 🤷🏾‍♀️ Sie wollte ihn anschauen. Warum sollte ich das verneinen? Kinder sehen darin nicht abartig es oder ekliges. Sie betrachten die Dinge mit Neugier und das sollte man nutzen.

Ja, man darf da anderer Meinung sein. Gern. Aber so handhabe ich das. Und ich habe damit gute Erfahrungen. Natürlich immer in kindgerechter Ausführung. Schließlich kann alles auch einfach traumatisch sein. Aber wenn der Tag irgendwann kommen sollte, und Kinder sind einfach schlau, warum ich R. so oft sehe, dann werde ich nicht lügen. Und wenn der Tag kommt, an dem sie mich fragen, ob ich manchmal auch nicht mehr leben mag, und der wird kommen, dann werde ich auch ehrlich sein.

Ich will, dass sie mit allen Wassern gewaschen sind, ich will resiliente Kinder, die nicht so schnell aus den Schuhen haut. Ich will, dass sie wissen, wie das Leben sein kann. Und ich kenn beide Seiten und tief im Herzen weiß ich, dass mein Leid ihnen nützen wird.

Nunja..leicht in Rage geschrieben…. Ja. Wir sollten reden! Über alles. Und Suizidgedanken aus Scham zu verschweigen, ist scheiße. Das ist riesengroßer Mist! Wir sollten uns alle verletzlich zeigen dürfen und können. Wir sind Menschen. Und zum Mensch sein gehöre Gefühle dazu. Zu lieben, zu hassen, zu freuen, zu leiden, zu hadern. Und alles dazwischen.

Und ich glaube, dass wir das momentan ernten, was die letzten Generationen nicht verarbeitet haben. Kollektives Trauma. Transgenerationale Traumata. Das fällt uns jetzt langsam alles auf die Füße. Und wenn wir nicht langsam anfangen, unseren und den Scheiß der früheren Generationen aufzuarbeiten, werden die folgenden weiter darunter leiden! Wir sollten nicht warten, bis die Generationen wegsterben. Das wird nicht viel ändern. Wir haben Weltkriege, die DDR, die Teilung de Landes…. So viel aufzuarbeiten. Ich hab von all dem nicht viel mitbekomnen und trotzdem trage ich das Leid meiner Ahnen.

Jeder wie viele hat „Problemen“? Jeder wievielte nimmt sich das Leben, weil er keine Weg mehr sieht? Ich fühle mich da jedenfalls in guter Gesellschaft! Und trotzdem tun wir so, als betrifft es nur die anderen und als ob es nicht so viele sind und Alles gar nicht so schlimm ist.

Ich möchte nicht, dass meine Kinder meinen Scheiß und den vorangegangener Generationen weiter ausbaden müssen! Und ich möchte auch nicht, dass andere Menschen im Stillen leiden, aus Scham oder weil sie denken, sie seien kaputt oder alleine damit! Und ich möchte nicht, dass sich aus so einem beschissen Grund jemand das Leben nimmt oder ich mir.

Es gibt Situationen, Phasen in Leben, die einen an den Rand treiben können. Gaaaaanz nah. Und ja, mit PTBS etc. geht das ganz leicht und manchmal schneller als man denkt. Aber ich denke, dass niemand davor gefeit ist. Weder vor Suizidgedanken noch vor psychische Problemen. Ein Schicksalsschlag und wir sehen uns alle auf der selben Ebene wieder.

Wir sollten endlich anfangen MITEINANDER zu reden! Und mehr aufeinander achten.

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