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Ressourcen

von | 24. April 2025 10:45 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 24. April 2025 19:44

Ich sitze mit der Zahnbürste im Mund am Klavier, während die Kinder das Schlafzimmer immer noch auf den Kopf stellen. Seit ich wieder daheim bin, versuche ich mich an Joep Bevings Hanging D und was soll ich sagen, ich liebe es 🤩

Diese Geschichte mit den Ressourcen hab ich viele Jahre nicht verstanden. Und vor der Klinik, als ich „unschöne Gedanken“ hatte, hatte ich Null Zugriff auf irgendwas, was mir je Freude bereitet hatte. Und da lernte ich eine entscheidende Sache. Ich glaube, hm, in einer Therapiestunde? Nee. Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls, dass man, ich mich zwingen, meine hoch geschätzte Therapeutin meinte, überwinden, muss, zu Dingen, von denen ich weiß, dass sie mir eigentlich gut tun.

Wenn das Trauma… DAS 🤣, wenn die Traumata so richtig schön kicken und alles im Dunkeln versinkt, ist da Null, bei mir, Elan für irgendwas. Dann bin ich so im Survivalmode, dass ich zwar weiß, was mir Freude bereitet hat, aber ich hab keine Lust drauf. Menne, dass ärgert mich, dass ich nicht mehr weiß, wann ich das gelernt habe, dass ich es dann trotzdem einfach machen muss.

Ich glaub, ich muss gleich erstmal ans Waschbecken 😅Jedenfalls sind Ressourcen Dinge/Aktivitäten.., die uns gut tun. So grob gesagt. Die uns, mich, Traumasymptome vergessen lassen, beiseite schieben, die mir Freude bereiten, eine Auszeit geben, meine Batterien aufladen.

Bei Darmi Charf habe ich gelernt, dass man Ressourcen spüren muss. Dass, wenn du davon erzählst, es dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert, deine Brust weit wird, dein Nervensystem schon bei dem Gedanken einen Gang tiefer schaltet. Ich überlege gerade. Es gab da doch noch was. Ich komm gerade nicht drauf. Menschen können auch Ressourcen sein. Ein Urlaub, ein schönes Foto… What ever. Es geht lediglich darum, es zu spüren, dabei runterzufahren. Es sind also nicht nur um reine Aktivitäten. Mensch.

Mir fällt der andere Begriff nicht ein. Ressourcen und funktionale/dysfunktinoale… Ich muss wirklich erstmal ans Waschbecken 😅

glaubt mir ja sonst keiner 😁

Es ist 12:18, wir sind mit dem Frühstück durch, was die Kinder heute selbst zubereitet haben 😳

Ressourcen sind also Kraftquellen und die sind so individuell wie die Menschen selbst. Ich taste mich da, ehrlich geschrieben, noch ran. Aber ich merke, Klavier spielen gehört definitiv dazu. Ich glaube, Musik allgemein. Im Auto ganz laut aufdrehen und mitsingen. Wasser tut mir auch unglaublich gut. Wanne, mal eben ans Meer 😉, Schwimmen im See… Ich bin auch gern kreativ, aber ich glaube, Klavier hilft mir am besten, weil da auch mein Kopf so beschäftigt ist, dass kein Raum für unangenehme Gedanken ist und ich auch Trigger nicht oder weniger mitbekomme (siehe das Wetter draußen…) Ressourcen können aber auch Charaktereigenschaften sein. Mein tiefschwarzer Humor ist für meine eine unglaubliche Ressource. Wen ich über diesen ganz Mist nicht manchmal so sehr lachen könnte… Mein Intellekt, der hat mir vor Jahren den Arsch gerettet (sonst würde ich vielleicht heute noch glauben, dass ich kein Trauma habe), und meine Fantasie. Durch die bin ich wie geschaffen, für das Therapieverfahren des Inneren-Kknder-rettens, weil rein imaginär. Und auch meine innerer sicherer Ort ist eine Ressource, die ich, glaube ich, zu wenig nutze. Dafür immer mehr innerer Helfer. Ich weiß noch, ich fuhr mal Autobahn. Zunächst Recht begrenzt durch Wald und da plötzlich war alles frei. Hat voll reingehauen. Ich hab mir dann imaginär Wände vorgestellt und plötzlich war alles wieder im Lot. Unser Hirn kann zwischen Fiktion und Realität nicht so wirklich unterscheiden. Das lässt sich gut nutzen 🙂

„Die Kraft Ihren Schmerz zu heilen bekommen Sie nicht durch die ausschließliche Konzentration auf Ihren Schmerz, sondern von Ihren positiven Gefühlen. Wir raten Ihnen daher, die Schale des Glücks so aufzufüllen, dass sie ein Gegengewicht bilden kann zur Schale des Unglücks.“(Luise Reddemann, 2001)

Das sagt es eigentlich ziemlich gut. Ressourcen heilen nicht. Neee. Das ist falsch. Gesunde Beziehungen sind heilend! Aber es geht darum, soviel gutes in sein Leben zu holen und zu spüren, dass es ein Gegengewicht zur Traumaenergie bildet. Leichter geschrieben als getan.

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