Kommunikation

von | 29. September 2025 17:32 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 29. September 2025 17:32

Mein Tag war, und es ist ja erst 16:35, sehr intensiv. Nicht nur so 🤭, sondern auch 🙁 Der Morgen war, naja, nicht so schön. Ich hab mich versucht, damit zu trösten, dass es mir letztes Jahr um dieses Zeit wesentlich schlechter ging. Der Herbst kam plötzlich, von einen Tag auf den anderen und ich hatte zwei Wochen mit massiven Ängsten zu tun, und das beschreibt nicht annähernd, was da so los war. Trauma eben…

Aber ich musste schon durchweg skillen. Und dann noch ne Stunde alleine heim. Aber das ging nach den ersten Paar Minuten relativ gut. Klavier half mir 😀

Und daaaaann durfte ich endlich R. wiedersehen. Wir haben uns am Freitag schon kurz geeehen. Unbeschreiblich. Ich hab mich sooooooooooo…ooooo gefreut 🥰

Das mein Mann sich dann auch gleich noch um mich gekümmert hat 😅 und die Sonne scheint. Das nenn ich Urlaub. Ich bin heute glücklich. Danke ❤️

C. schickte mir dann eine SN und ich kam wieder auf das Thema Kommunikation. Ich finde es so krass, wie wenig Menschen miteinander reden. So richtig. Nicht oberflächlich. Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche transportieren.

Ich schreibe derzeit wieder mit einigen Herren, die hinter dem Rücken ihrer Frau sich ihre Bedürfnisse erfüllen. Hm. Schwierig. Ich kann es verstehen. Als ich mit meinem Mann die 23 Jahre 😱 kein vernünftiges Sexleben hatte, war ich hin und wieder an dem Punkt, dass ich hoffte, dass er sich jemanden anderen sucht. Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, wie meine Therapeutin meinen Mann verbot, mir nahe zu kommen ( weil es ihn mit jedem Mal in die Richtung des Täters rückt), Sex nur, wenn die Initiative von mir aus geht. Gott, dass war sooooooooooo befreiend. Ich hab mich so frei und vor allem, tatsächlich, sicher gefühlt. Das war schon krass.

Ich schreibe ja nun extrem selten mit Frauen, aber ich glaube, dass sich da wirklich viele leiden. Und das beide Seiten leiden, wenn das Sexleben nicht läuft. Ich hab gelitten. Weil ich etwas nicht erfüllen konnte, was eigentlich normal ist. Ich hab mich ständig bedrängt gefühlt, benutzt, um zu schreiben verge***. Und auf der anderen Seite war ich tottraurig, dass ich nicht „normal“ war und meinem Mann seinen Wunsch/sein Bedürfnis nicht erfüllen konnte. Wenn ich so zurückdenke… es war schwer. Quälend. Im Grunde wenig anders als der Mist heute mit dem Alleinsein.

Damals konnte ich darüber nicht reden. Heute bin ich dankbar, dass ich es kann. Es ist befreiend. Zu reden, sich mitzuteilen. Nicht schlucken zu müssen. Ähm… 😅 Oh Gott…..

Total süß gerade. Mein Mann fährt nicht durch den Ort, in dem ich groß geworden bin, wegen Triggergefahr. Da schmelze ich schon wieder dahin 🫠

Ja, Kommunikation ist nicht leicht. Wir haben es ja auch nie gelernt. Wir haben nicht gelernt, Gefühle anzusprechen, Dinge so rüberzubringen, dass der andere sich nicht verletzt fühlt. Wir haben nicht gelernt, konstruktiv mit Kritik umzugehen und fühlen uns schnell angegriffen. Ich werde dann immer so arg mitfühlend, wenn Mann sich beschwert, dass Frau bei dem Thema so ausrastet…. tja, ich verstehe beide Seiten. Ich fürchte, sie ist wahrscheinlich genauso frustriert, wie er, aber an so ein Tabuthema ran….

Ich bin der felsenfesten Überzeugung daß da mehrere Probleme aufeinanderkommen. Kommunikation und Trauma/bzw. ungelöste Altlasten. Ich weiß ja nun, wie fragil die menschliche Sexualität und Psyche ist. Und ich kann es gar nicht oft genug schreiben… Zwei Weltkriege, Trennung von Dtl. Etc pp. Und das hat seine Wirkung, selbst dann, wenn man nicht direkt beteiligt war. Ach… Trauma sollte ein Fach in der Schule sein. Kommunikation auch. Und überhaupt. Kathi Weber war heute im Radio und hat über gewaltfreie Kommunikation und (Er-)Beziehung zu Kindern gesprochen, dass hat mich mega gefreut.

Es gibt so viel aufzuräumen. So viel zu verarbeiten. Und wenn wir es nicht tun, tun es die nach uns. Ja. Und wer will das tief im Herzen schon? Ich nicht. Deswegen kämpfe ich. Und für mich. Weil ich’s auch verdient habe, zu leben. Und ich bin doch immer wieder erstaunt, wie oh jaaaa.. nicht wie kaputt, sondern zersplittert (?) ich bin. Ich geb’s offen zu, ich bin ne Großbaustelle. Meine Ergotherapeutin lacht da immer, aber es ist so 🤷🏾‍♀️ ich hab dieses ganzen Traumata, diese viele Anteile, unter denen ich gefühlt so oft verloren gehe, ich kann nicht über das sprechen, was in mir vorgeht…und der Satz sagt im Grunde nichts darüber aus, wie viel ich wirklich leisten muss. An wie vielen Ecken und Enden ich eigentlich an mir am arbeiten bin. Ich sehe das immer mehr, und frag mich schon manchmal, wie ich das mache. Hm, 🤷🏾‍♀️ wenn es mir gut geht, weiß ich, was mich antreibt. Wenn es mir schlecht geht… rutscht mir das weg. Weil es sich dann auch so anfühlt, als wäre es sinnlos und nicht zu bewältigen. Trauma ist ne ganz fiese Nummer…

Und ja, ich bin auch der felsenfesten Überzeugung, dass wir alle mehr oder weniger traumatisiert sind. Und es nur nicht wissen. Ich wusste es 32 auch nicht. Manche nehmen es mir ins Grab, andere haben das „Glück“ nicht. Mittlerweile frag ich mich auch, was besser ist. Es war ja immer da und hatte Einfluss. Mein Leben lief auch vor der PTBS wie ne Achterbahn, nur ohne sonderlich existentiell zu sein. Wobei das auch nicht wirklich stimmt. Naja. Pest oder Cholera. Jetzt hab ich wenigstens die Chance auf ein Leben, was ich nie hatte. Und die Chance für mein Familie aufzuräumen. Altlasten zu entsorgen. Gott… Wo kommt das denn her 🫣 😂😂😂 also in der letzten Zeit hab ich wirklich manchmal das gruselige Gefühl als mehrere zu schreiben. Das ist so krass oO

Ich denke jedenfalls, wenn wir miteinander reden könnten, wir hätten es vllt so viel leichter. Nein, deswegen läuft das Sexleben nicht unbedingt gleich wieder wie es soll, aber es ist soooooooo erleichternd, wenn mal alles raus ist. Und ein Anfang ist getan. Ich wünsche mir, dass Menschen es schaffen, miteinander zu reden. Und ja, sich so auch ein wenig gegenseitig heilen. Ich wünsche mir, dass Partnerschaften wegen Problemen nicht weggeschmissen werden, dass Menschen in Beziehungen nicht still leiden, sondern, dass, so schwer es auch ist, miteinander gesprochen wird.

Ja. Ich bin da auch noch am üben 🫣 gerade dann, wenn ich anfange an meinen Gefühlen zu kratzen, wird’s schwer. Aber ich weiß auch, dass ich mir da Zeit geben darf. Dass es seine Gründe hat und ich das lernen darf, weil ich die Chance bis jetzt nicht hatte. Aber ich will da hin! Ich will sagen können, was in mir vorgeht. Denn das fühlt sich auf Dauer tatsächlich leichter an, als es drinnen zu behalten. Ja. Das kostet Kraft. Davon kann ich ein Lied singen. Aber ich weiß, dass es sich lohnt. Denn es schafft Verbindung. Wahre Verbindung. Und das ist unglaublich schön ❤️ für mich eins der schönsten Gefühle, die es gibt, sich mit jemandem verbunden fühlen. Auf allen Ebenen. Klingt das jetzt falsch? 😂 Hm, wie beschreibe ich das. Für mich fühlt es sich vor allem sicher an. Und das sowas von unbezahlbar. Sicher. Ja. Egal, was du tust oder sagst oder denkst, du bist sicher. Und für mich ist das mit unglaublich viel Leichtigkeit verbunden. Und auch das ist so ein Geschenk.

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