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Körperarbeit

von | 19. April 2025 13:57 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 21. April 2025 15:48

Sehr geil… Ich saß an meinem Tablet, kein Internet, wollte zwischenspeichern.. alles weg ? also nochmal alles an Handy, da bin ich sowieso schneller mit Schreiben. 

Und dabei waren zwei so krasse Sache passiert….

Ich fange an über Körpergedächtnis etc. zu schreiben und plötzlich sehe ich diese Figur in meinem Fenster. Ja, man kann viel interpretieren, aber ich denke, nichts geschieht ohne Grund und alles hat seinen Sinn. Jedenfalls die Figur… Zwei Engelsflügel mit einem kleinen Jungen darin. Und ich hab’s schon lange mit Engeln, die Figur hab ich auch schon lange. 

Und dann hab ich noch geschrieben, dass bis zum einen gewissen Punkt alles gut war und mein Tablet schreibt „Alex“ statt alles. Wäre ich ein Junge geworden, hätten meine Eltern mich Alexander genannt. Alex… Soviel dazu. Das Thema treibt mich um.

Jedenfalls war alles gut, bis ich einen Kontakt von dem Zwillingsthema erzählte, was in der Klinik wieder aufploppte. Seitdem bin ich aufgekratzt, hab leichte Angst, meine Muskeln „zittern“, ich bekam plötzlich Schmerzen zwischen den Schulterblättern… der Körper erinnert sich. An alles. Jede Zelle. Traumaenergie wird in Muskeln, Fascien abgespeichert. Daher macht Körperarbeit auch so viel Sinn.

Meine einleitenden Worte waren eigentlich, dass ich, als ich mich ins Thema Trauma einlas, las, dass Menschen mit Trauma ihren Körper nicht spüren. Jap, der produziert nämlich unaushaltsame Symptome, die eine emotional so überfordern würden, also wenn ein Trauma stattfindet, dass man es nicht überleben würde. Ergo, es wird abgespalten. Weggepackt. 

Gut, ich dachte immer, bei mir trifft das mal so gar nicht zu, ich spüre doch deutlich, dass ich Arme und Beine habe. 

Etwas später stieß ich dann auf Darmi Charf und Körpertherapie nach Peter Levine. Das Konzept erschien mir sinnvoll, da Trauma eben im Körper steckt. Also begann ich im Januar 23? 24? nein ich glaube, es war letztes Jahr??? Ka, mit Körperarbeit. 

Und soll ich euch was verraten? Ich hab meinen Körper nicht gespürt. In keinster Weise. Ab da fing ich an, mich zu spüren. Im Auto bspw. Ich hab das nie nie nie gemerkt. Ich sitze kaum drin und fahre los und meine Beine spannen sich an. Aber wie. Die Beine gehen richtig zusammen und ich muss jedes Mal hinspüren und  bewusst entspannen. Bleibe ich mit der Aufmerksamkeit nicht dort, geht das ganze wieder von vorne los. 

Kribbeln in den Armen, Taubheitsgefühl, die von den Armen über den Hals bis einschließlich dem Unterkiefer wandern. Vor allem beim Sex, aber auch in der therapeutischen Arbeit. 

Ja, seit der erste Stunde merke ich echt viel. Manchmal ist es mir auch zuviel, um ehrlich zu sein. Deswegen findet Körpertherapie auch langsam statt, dosiert, titriert. Immer nur so viel wie geht, dass keine Retraumatisierung stattfindet. 

Therapie ist anstrengend. Aber ich würde sagen, es hängt auch von der Art der Therapie ab. So reine Verhaltenstherapie mit viel reden, ja, ist auch anstrengend. Aber seit ich Traumatherapie mache, vor allem inneres Kinderretten und Ego-State-Therapie… Puh. Das sind Tages, da darf ich mir nicht weiter vornehmen. Es ist nicht nur aufwühlend, es ist Schwerstarbeit. Ich bin danach fertig. In jeder Hinsicht einfach fertig. 

Am 17.4. war ich wieder zur Körpertherapie. Ich hatte zwischenzeitlich meine Therapeutin in diesem Bereich gewechselt und bin nach der letzten Stunde mega froh darüber.

Im Grunde sitzt man da und spürt. Und dann achtet man auf Impulse, den Impuls aufzustehen, wegzurennen bspw. Hatte ich an dem 17.4. Und dann fährt man das in Zeitlupe aus und schaut was passiert. Also stützte ich in Zeitlupe meine Arme auf die Stuhllehnen, dann sollte ich inne halten. Ich hatte mega viel Kribbeln in den Armen, was immer wieder an Intensität und in den betroffenen Arealen wechselte. Das reichte aber schon aus. Der Impuls verschwand..

Sie erklärte mir, dass das Kribbeln eigentlich Entladungen sind, ein Versuch des Körpers zu regulieren. Macht eigentlich auch voll Sinn, fällt mir gerade ein ? also manchmal… Echt. Da weiß ich so viel und steh am Ende doch auf dem Schlauch. 

Und dann arbeiteten wir so weiter. Das Kribbeln erschreckte sich dann wieder auf den Unterkiefer. Und am Ende hatte ich es sogar, und das noch nie, zumindest hab ich es nie gespürt, in den Beinen. Und das war irgendwie krass. Und eigentlich ist es überhaupt krass, was da in meinem Körper so los ist. 

Er sendet so klare und deutliche Signale, ich muss nur hinschauen. Auf jeden noch so kleinsten Trigger reagiert er prompt und gibt mir eigentlich ein Zeichen. Er strengt sich so an und reguliert sich, wo er kann. Das ist auch ein Grund, warum ich mich beim letzten Klinikaufenthalte entschieden habe, keinen Süßkram mehr zu konsumieren. Er hat in meinem Leben so viel geleistet, verpulvert jeden Tag so viel Energie, um die ganzen Traumata zurückzuhalten…. dann will ich ihn wenigsten mit nützlichen Singen versorgen. Und, falls ich es doch nicht schaffe, will ich wenigstens in dem Wissen gehen, dass ich alles versucht habe und es gibt Studien… Eigentlich bin ich bei sowas pingelig, aber es macht schon Sinn, dass es hilft, den Körper mit dem Wichtigsten zu versorgen. 

 Jedenfalls stieg ich nach der Stunde ins Auto und war platt. Ich hatte das Gefühl, dass doppelte zu wiegen, meine Arme und Beine waren so schwer… Mein Biceps schmerzte auf beiden Seiten. Ich bekam Schmerzen in den Schultern. Die wanderten dann zwischen die Schulterblättern und dann in den lumbalen Bereich. Und ich bekam in Armen und Beinen Muskelkater. Oo.       Alter Schwede, dass war die krasseste Körpertherapiestunde, die ich je hatte. Empfehlenswert.

Und jetzt muss ich leider aufhören, ich friere langsam durch. Manchmal belastet mich das Schreiben einfach so sehr, das auch da mein Körper enorm reagiert. Ich glaub, ne heiße Wanne are jetzt richtig geil 🙂 

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