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Gebt. Den. Kindern. Zeit. (Verdammt nochmal…)

von | 3. Juni 2025 21:44 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 3. Juni 2025 22:11

Jaaaa, ich weiß. Beim ersten Kind hat man viele Ängste. K1 ist sensibel, eher zurückhaltend. Gott, was hatte ich für die Angst, wenn sie in die Schule kommt. Easy… man sollte diesen kleinen Menschen auch einfach mal was zutrauen.

Und was soll ich sagen, K2 hat mit 4,… immer noch ne Windel. Ich hab immer gesagt, wird schon. Alles hat seine Zeit. Und siehe da. Schalter umgelegt, geht. Einfach so.

Als ich gerade noch im Bett lag, Einschlagbegleitung, hab ich mich gefragt, ob es überhaupt gut ist, in so eine Welt Kinder zu setzen. Ich frag mich gerade, ob Kinder jemals Kinder sein konnten?!

Ich hab K1 leider auch in den Kindergarten gegeben, weil die ach so gute Traumatherapeutin der Meinung war, ich müsste üben alleine zu sein. Kita klappte Null. Tagesmutter lief super. Von Anfang an. Ich hab mein Kind nicht wiedererkannt.

Und ja. Ich bin der absoluter Meinung, dass Kitas lediglich für die arbeitenden Bevölkerung erfunden wurden, Kinder aber ein solche Einrichtung nicht brauchen. Kinder brauchen ihre Eltern und ja, irgendwann auch andere Kinder. Aber eben keine Kita. Mit Leuten, die nicht mal wissen, wie ne Eingewöhnung ablaufen sollte….

Kinder lernen viel zu zeitig wie man funktioniert. Viel zu zeitig. Und wenn ich sehe, wie viel Kindheit ihnen die Schule raubt..

Seit ich viel über Trauma lese und mich damit beschäftige, bin ich immer wieder entsetzt, wie wir miteinander umgehen, was wir einander abverlangen, wie unnatürlich wir leben und damit den Kreislauf der Traumata aufrechterhalten. Erschreckend. Und es ist erschreckend wie leicht es ist, seinen Scheiß zum Scheiß des anderen werden zu lassen.

K2 tat sich schwer mit der Eingewöhnung. Erst als ich ihr irgendwann klar machte, dass sie nicht auf mich aufpassen muss, dass sie spielen darf und ich mich um mich selber kümmere, in dem ich mir Hilfe holen und immer jemand da ist… erst da konnte sie loslassen und blieb auch bei der Tagesmutter ohne dass wir eine Etage tiefer warten mussten. Das bricht mir immer noch das Herz. Wenn ich etwas so gar nicht will, dass meine Kinder irgendwas von meinem Scheiß abbekommen. Und das Schlimme ist, es passiert einfach. Ich kann nur Therapie machen, weiter aufarbeiten, reflektiert bleiben und mit ihnen immer wieder ins Gespräch gehen, es anders machen als früher und beten, dass das ausreicht. Ich würde nicht wollen, dass sie so leiden müssen, wie ich.

Und genau das ist der beschissenste Punkt an der ganzen Sache….wenn ich jetzt „einfach“ das Handtuch schmeiße oder ich aus Versehen die Kontrolle verliere, dann baden sie den Scheiß aus.

Naja, dahin wollte ich gar nicht. Ich wollte sagen, lasst den Kinder die Zeit, die sie brauchen. Sie werden früh genug in ein System gezwängt, ….

Das ist auch ein Punkt, da bin ich dankbar, ohne Mist, dass alles so ist, wie es ist. Ohne PTBS …. hm , weiß nicht. Aber so konnte ich eh nicht arbeiten und wir waren und sind für die Kinder Recht flexibel. Sie mussten und müssen nicht zur Tagesmutter. So wie sie es brauchen und wollen. Mit ist das so am Herzen gelegen, dass sie bedürfnisorientiert aufwachsen, dass sie so viele Freiheiten wie möglich haben und Kind sein können, selbstbestimmt sein können.

Ich muss aufhören. Sonst lass ich kein gute Haar an dieser Gesellschaft.

Ich mag es bspw. auch nicht, dass Viele Erwachsene zu denken scheinen, sie wüssten alles besser. Ich mag diesen allgemeinen Blick auf Kinder gar nicht. Ja, Erwachsene leben ne Weile länger und haben diverse Erfahrungen gemacht, aus denen sie im besten Falle etwas lernen. Aber ich mag diese Machtgefälle nicht, was viele ausleben. Meine Kinder sind für mich einfach kleine Menschen. Fertig aus. Ich teile meine Erfahrungen mit, gehe aber nicht davon aus, dass sie der Weisheit letzter Schluss sind und ich alles weiß. Denn es ist unglaublich, was Kinder einem beibringen können, wenn man sich mal müht und das hohe Ross des Erwachsenenseins verlässt.

Ich liebe meine Kinder. Und ich bin so dankbar für die zwei. Meine lassen so viel in mir heilen. Ich hab durch sie die Möglichkeit das ein oder andere nachzuholen. Und das ist geil. Mit Kinder rumblödeln und Unsinn anstellen, ist was feines 😅

Und der Aberglaube, Kinder bräuchten Regeln und Konsequenzen 😮‍💨 Wir haben eine Regel, an der wir auch hart arbeiten. Die eigene Freiheit endet da, so die Grenzen des anderen beginnen. Sprich wir hauen nicht und sowas halt 😄

Aber ansonsten, ja..bei K2 muss man etwas mehr reden, was Süßkram angeht, aber das sind auch Phasen, wo es mal mehr ist und sie lernt immer mehr, den Umgang. Das gleiche mit Medien. Der Fernseher steht da, fertig aus. Ja. Wir haben Tage, da wird echt viel geschaut. Manch am so viel, dass ich sage, jetzt spielen wir was. Aber das hält sich echt in Grenzen. Ich bin da schwer begeistert. Und wie soll ein Kind auch einen Umgang mit etwas lernen, wenn es keine Umgang mit gewissen Dingen hat und da selbst Entscheidungen treffen darf? Wie soll es merken, dass zuviel TV vllt unangenehm sein könnte?

Läuft. Mehr Vertrauen ins eigene Bauchgefühl und den gesunden Menschenverstand und vor allem in die Kinder. Die können das. Ja. Es braucht Begleitung. Definitiv. Aber keine Strafen und strenge Regeln. Eher mehr Gedanken darüber, wie würde ich mit mir umgehen. Wie kann ich meinen Kind abverlangen, im eigenen Zimmer schlafen zu müssen und selber penne ich jede Nacht neben meinen Partner??? Wie kann man verlangen, dass Kinder ständig teilen müssen, aber das eigene Auto vertraut man nicht mal deinen besten Kumpel an…. (Gott, hört auf dem mit dem Scheiß! Teilen kommt von ganze alleine, wenn Kinder sich sicher sind, dass sie nicht müssen, und dass sie dass, was ihnen besonders wichtig ist, nicht hergeben müssen und wenn sie gelernt haben, wie schön es ist, wenn der andere sich mit freut. Und dann und nur dann, kommt es auch von Herzen. Und das lernt kein Kind durch elterlichen Zwang! Sondern nur aus der Sicherheit heraus, dass es teilen darf, wenn es das möchte).

Die Liste ist lang, aber mein Eis wird geliefert 😄

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