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„Es es eine Notwendigkeit, dass ich mich um mich kümmere“

von | 26. April 2025 06:30 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 26. April 2025 06:41

Oder „Schlaflosigkeit bis zum Erbrechen“ oO. Die vorletzte Nacht vier Stunden, diese zweieinhalb…. Ich bin seit fünf wach. Die Vorhänge… Es ist hell und Zimmer. Die Fenster waren zu. Es ist warm, aber draußen singen die Vögel… Gar nicht meins. Und dann ist gestern noch was neues aufgeploppt, was mich Gegenüber R. gedanklich nicht zur Ruhe kommen lässt und wieder was Altes triggert, was stark mit Scham und nicht richtig sein eingeht. Und mit Traurigkeit. Und dann fühl ich mich so schlecht wegen dem nicht vorhandenen Schlaf und das macht mich noch trauriger. Und Einsamkeit kommt wieder oben drauf.

Wie viel kann man normal nochmal gleichzeitig fühlen? Ich finde meine Betriebsanleitung gerade nicht… Ich glaube, ich brauche nen Schnaps, dabei trink ich nicht mal. Oder ein Tattoo, jetzt. An dem Zwillingstattoo sitze ich noch. aber es nimmt Gestalt an. Die finale Körperstelle habe ich auch. Ich freue mich drauf. Ich genieße jeden Zentimeter Schmerz 🫣

Grandios. Gute Umleitung zum Thema.

Frau S. fragte mich gestern e nach der Situation Zuhause. Alles beim Alten 😥Mann da oder Eltern … Ganz schwieriges Thema. Ich meinte, dass ich hier und da mal alleine sein üben möchte. Sie grätsche mir sofort rein, dass sie die Gefahr sieht, dass ich dann wieder in extremst ( muss man schon sagen) strafende Instanzen verfallen. Oh…. ganz üble Zeitgenossen. Nicht zu beschreiben, wie ich mit mir umging. Ich glaube, deswegen knallte die Arbeit am Glaubenssatz auch so rein.

Der Glaubenssatz war so heftig, dass ich vorm Radio stand und es nicht abschalten konnte. Zwischen mir und dem Radio war wie eine unsichtbare Mauer. Unüberwindbar. Kann man sich nicht vorstellen, wenn nicht selber erlebt. Aber es oll ja auch Menschen geben, die sich immer und immer wieder toxische Partner raussuchen oder sich von so einem nicht trennen. Kommt aufs gleiche hinaus. Viel wissen das sogar. So wie ich. Einfach Radio an machen. Blöd halt, wenn man sich vom toxischen Partner nicht trennen kann, weil man der selbige ist.

Mittlerweile liege ich nackt im Bett. Eigentlich ganz nett. Seit R. kann ich das. Ich mag das Gefühl der Bettdecke auf meiner Haut. Fühlt sich schützender an als mit Schlafanzug, stelle ich gerade fest. Draußen erwacht Berlin, zumindest die gefiederten Freunde. Hat schon was. Neben mir mein schlafender Mann. Es sei ihm gegönnt. Und jetzt in nackter Zimmerservice mit Kaffee. Leipzig hat sowas 🤣

Ich drücke mich etwas vorm Rest… aber ein Kaffee wäre schon geil nach der Nacht.

Ich weiß gar nicht mehr genau wie das war. Aber plötzlich sah ich ganz glasklar, in der Klinik, was ich mir antue, wenn ich mich nicht um mich kümmere, wenn ich kein Licht anmache oder das Radio, wenn ich nicht Hilfe annehme… Ich hab geheult wie ein Schlosshund. Reine SV und definitv genauso eine Verhaltensanalyse wert wie Ri****.

Ich bin auch stark am überlegen, ob so ein Umgang mit sich selbst ein reiner Glaubenssatz sein kann oder ein Täterintrojekte sein muss. Oh Gott, wenn ich mir das so alles überlege… Erst People pleaser, OK, dass ist extreme Anpassung aus Überlebensgründen, ach man, es ist alles so verwoben und ich weiß gar nicht, was von was kommt. Aber ich hab Mick gezwungen alleine zu sein, ich hab einen Anteil in mir gezwungen, sein Trauma immer und immer wieder zu durchleben. Reinszenierung. Genau das, aus was man aussteigen soll. Wird mir gerade klar.

Ich hab mich letztes Jahr beschwert, dass der Raum der Stille Folter sei (ich sollte nicht mehr vermeiden und schauen, was für Gefühle hochkommen… ich saß nicht mal und war im Trauma… genau das, was ich meiden soll. Überflutung mir Traumamaterial. Kein Skillen, nur Aushalten) und selber bin ich so immer mit mir umgegangen. Und wenn ich mir überlege, dass diese Anteile/Instanzen immer noch in mir wohnen, unbearbeitet…

Ok… Sommer, Sonne, Eis, Wale, Einhörner… Sonst rutscht ich beim Schreiben noch ab. Manchmal ist die Arbeit am Blöd echt krass. Ich hab letzten schon mal festgestellt, dass ich das nicht unbedingt tun sollte, wenn niemand greifbar ist. Das holt manchmal Dinge hoch, mit denen ich dann schwer einen Umgang finde. Das ist wie malen oder mit Ton arbeiten. Da sitzt du da und hast plötzlich deinen Zwillingsbruder in den Händen… Ohne Begleitung hätte ich da nicht sein wollen.

Jedenfalls saß ich in der Klinik und hab mich beweint. Nie in meinem Leben hatte ich so viel Mitgefühl mit mir. Es brach mir förmlich das Herz. Ich war so erschrocken über den Umgang mit mir selbst, dass kannst du dir nicht vorstellen. Das war blankes Entsetzen. Was muss man erlebt haben, um mit so einer Lieblosigkeit, so einem Selbsthase gegen sich vorzugehen. Und das im Grunde gegen kleine unschuldige, wehrlose innere Anteile, die damals schon nichts dafür könnte und heute auch nicht. Mir laufen wieder die Tränen…. Ich hab so viel durchlitten, vieles muss so schlimm gewesen sein, dass mein Hirn es bis heute vor mir verschließt und ich betreibe diesen Horror weiter…

Der Knall war überfällig. Mindestens 30 Jahre… Und da ist er nun, mein neuer Glaubenssatz (?). Von ich darf mich nicht um mich kümmern (weil?), zu es ist eine Notwendigkeit, dass ich es tu.

So. Frühstück in 90min. Kaffee in 90min. Prima. Was mach ich jetzt mit der Zeit? Ich glaub, ich mach die Fenster zu und probiere es wirklich nochmal mit schlafen.

PS: Meine Therapeutin hatte mich noch gefragt, was ich tun würde, wenn ich wieder in den Raum der Stille müsste. Ich sagte ihr, das ich mir das nicht mehr antun würde. Maximal mit skills, Handy, Tablet, allem. Das hab ich wohl der harten Arbeit am Glaubenssatz zu verdanken. Frau S. schien enorm zufrieden.

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