ICH! MUSS! DAS! MIT! EUCH! TEILEN!! Mir ist Unglaubliches passiert, NEIN! Ich habe Unglaubliches vollbracht!
Wir waren bei meiner Freundin und ihrem Kind zu Besuch. Es kündigte sich wieder ein Gewitter an und ich wollte nicht während dessen im Auto unterwegs sein. Schon als ich mich zum Auto aufmachte, war ich sehr unruhig und nervös. Die Autofahrt war dennoch recht entspannt, ich hab mich eigentlich nicht zu verrückt gemacht. Umso mehr war ich dann daheim doch verwundert, dass mich eine große unbestimmte Angst ereilte. Eine, die ich schon des Öfteren hatte.
Und da passierte es mir plötzlich wieder. NEIN! VERDAMMT! Es passierte nicht, sondern ICH tat es! Ab damit auf mein Pluskonto! Also… Und da tat ich es wieder! Ich behielt den Schirm in der Hand, ich blieb sozusagen bei Verstand, im Licht, an der Macht, behielt den Hut auf. Ich redete mir gut zu.
Als nächstes übergab ich unser Kind meinem Mann, schnappte mir mein trauriges Kinderfoto und ging in die Schlafstube und widmete mich dem ängstlichen Kind, welches so schreckliche Gedanken hegte. Ich sorgte für mich. Ich umarmte mich. Ich war für mich da! Mein kleines inneres Kind hatte viel Angst und weinte bitterlich und ich gab ihm Liebe, Schutz, Geborgenheit. Und es half!
Beim Abendessen merkte ich recht schnell, dass es wider losging. Dunkle Gedanken gefolgt von sehr unschönen Gefühlen. Ich ging wieder nach unten, da mein Körper beschloss, tut mir leid, bei Angst normal, Durchfall zu machen SORRY ;D Und ich war wütend! Ich war so stocksauer, dass ich es nicht hinbekam, meine Gedanken zu zügeln. Dann akzeptierte ich diese Wut und widmete mich wieder meinem inneren Kind. Ich sagte ihr, dass ich enttäuscht sei, dass das okay ist, dass das zum Leben dazu gehört. Und ich spürte deutlich, dass auch die kleine Nancy enttäuscht von sich war, sagte ihr, dass es okay sei. Dann kamen wieder viele Tränen. Ich sagte ihr, dass sie vollkommen okay sei, so wie sie ist und dass ich sie liebe. Es war Balsam für meine Seele.
Wieder oben kamen wieder Gedanken, Gefühle. Es war anstrengend, es war nervig. Ich brachte dann unser Kind ins Bett. Immer wieder kurz negative Gedanken mit unschönen Gefühlen. Ich sprach in Gedanken mit mir, sorgte für mich. War für mich da. Und plötzlich bekam ich es hin, zu akzeptieren, dass ich eben diese Gedanken gerade habe und damit diese Gefühle und das auch das okay sei. Dass es wieder vorbeigehe, wie schon immer bisher. Und dass ich immer die Möglichkeit haben werde, für mich zu sorgen, irgendwie und wenn ich Hilfe dabei brauche. Aber es wird sich ganz sicher ein Weg finden.
Und dann stieg ich mit meiner Angst und den unschönen Gedanken in die Wanne und genoss den Rest des Abends, zusammen mit allem was gerade da war.
Vielleicht versteht man das alles nur, wenn man mich genauer kennt. Den Umgang mit Angst, Wut etc. habe ich nie gelernt. Es musste auch immer alles toll sein. Probleme wollte ich immer weg haben, sofort. Das ist aber nicht das Leben. Das Leben beinhaltet alles, einfach alles.
Und da lag ich nun also im Bett. Ich spürte das Kribbeln in meinem Körper, verursacht durch Angst und es war okay. Mein inneres Kind dachte, es würde ewig so sein und ich dachte, okay. Ich fühlte mich bedroht, klein, ängstlich; und ich dachte, okay. Ich akzeptiere ALLES. Dass es schwer war, dass ich wütend war, dass ich genervt war, dass ich es weg haben wollte. Alles. Und dann lag ich doch da und dachte mir plötzlich, es ist gar nicht so schlimm Angst zu haben! WTF!!!!!!!!!!!!!!! W T F?????
Ein Teil von mir weiß jetzt, dass ich das kann. Dass ich nun wirklich einen Weg habe, mir selbst zu helfen.
Ich habe seit fast zwei Jahren das erste Mal wirklich das Gefühl, ich kann das alles mit genügend Geduld schaffen. Meine Probleme lösen oder damit einen Umgang finden, meine Vergangenheit aufarbeiten. Ich habe nun auch das Gefühl, dass wirklich alles, aber auch wirklich alles, seine Zeit hat. Es grenzt für mich gerade an ein Wunder!
Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist. (Ben Gurion)
Euer Kopfflüstern
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