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Ein menschliches Minenfeld

von | 18. April 2025 11:46 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 18. April 2025 11:46

Das beschreibt am besten, wie ich mir manchmal vorkomme. Wie ein Minenfeld. Egal, was ich tue oder nicht tue, gefühlt hinte jeder Ecke lauert irgendein Trigger. Es ist manchmal zum Haare raufen. Und so auslaugend. Vielleicht ist auch das Grund, warum ich manch am gar nicht weiß, was mich ausmacht und wer ich bin. 

32 Jahre People pleaser und dann nur noch ein Minenfeld. Wie soll ich mich da selbst finden? 

Ja, wir tragen alle unsere Wunden. Aber es macht irgendwie einen Unterschied, ob man sich zwischendurch ne zeitlang „normal“ fühlt und dafür nicht in einer Klinik sein muss (weil wenig Triggerpunkte) oder gefühlt nur in alten Dingen hängt. 

Es wäre ja schon hilfreich, wenn am Trigger ein Zettel hängen würde. So mit da und da komm ich her, dass und das ist passiert, ich tauche jetzt aus den und den Gründen auf, weil gerade das und da passiert ist und es braucht dies und das. 

Stattdessen steh ich da, wundere mich, was nun wieder war und wo die Nancy von gerade eben hin ist. Einsam inmitten meiner Familie, tieftraurig, massiver Wunsch alleine zu sein und vor mich hin zu leiden.

Und damit alles fein zusammenpasst, gleich noch ein altes Muster oben drauf, Brötchen mit Nutella. Ja. Ich bin sauer. Ich hab keine Lust mehr gefühlt ständig der Spielball meiner selbst zu sein. Es nervt! Ich frag mich manchmal, wo in diesem ganzen Schauspiel ich bleibe.

Irgendwann las ich Mal, ich bin nicht mein Trauma. Ganz ehrlich, ich kann das nur schwer nachvollziehen. Die Schwester meinte, ich darf dem nicht so viel Raum geben…und wie macht man das, wenn ein Trigger, vorbei am Bewusstsein, was anstupst? Ist ja nicht so, dass ich mich hinstelle und mir überlege, ob ich da jetzt mal einen Knopf drücken lasse oder nicht. Ob ich eine Wahl hätte, dass mich Traumamaterial überschwemmt oder nicht.

Ich soll es bis zum Erbrechen immer wieder in den Tresor packen. Was aber, wenn ich schon über die Kotzgrenze hinaus bin? Wenn ich nach sieben Jahren chronischer Erschöpfung die Nase einfach voll habe? 

Kind 1 hat irgendwas losgetreten. Aber was? Und ich frage mich, ob das Bewusstsein dafür, früher war es einfach so, ohne dass es mir klar war, dass ganze nicht noch schlimmer macht. 

Der Tag gestern, mit der ganzen Fahrerei, war schon hart. Ich war abends so hinüber, dass ich Angst hatte, weil es mir so schlecht ging. Ich bin dann ausgelaugt und steht dennoch unter Strom. Und heute nun das. Wie viel kann ein Mensch ertragen? 

Ich hab manchmal einfach keine Lust mehr stark zu sein. Ich möchte mich manchmal einfach anlehnen und alles raus lassen können. Selbst das fällt mir zu oft zu schwer, weil ich so viele Jahre alles mit mir ausgemacht habe?!?

Gestern schrieb ich mit jemanden, der eine PTBS aus beruflichen Gründen (Soldat) davon trug. Und bisher hat mir jeder Soldat erzählt, dass er es überwunden hat. Ein Monotrauma im Erwachsenenalter ist halt leider auch was ganz anderes, als ein Monotrauma in der frühen Kindheit und mit diversen Monotraumata und Entwicklungstraumata Zach gar nicht zu vergleichen. 

Ich komm mir manchmal so verdammt verloren vor. Ich hab Null Ahnung wie ich das alles bearbeiten soll, ob ich das jemals hinkomme, ob ich jemals überhaupt einigermaßen normal leben kann und ob sich dass überhaupt alles lohnt. Die ganze Last sieht seit Dezember 2023 so sehr… 

Die Schwere überwiegt einfach und ich weiß manchmal gar nicht, wo ich die Kraft zum weitermachen hernehme. 

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