Seite wählen

Die Liste

von | 1. Mai 2025 18:50 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 10. Mai 2025 14:39

Es ist kein schönes Gefühl, wenn an einem so schönen sonnigen Abend in der Hängematte liegt und Liste anfertigt, mit Dingen, für die es sich zu leben lohnt. Vor allem, wenn einem wenig einfällt, weil sich über fast alles der Traumaschleier legen kann und alles verpestet. Und wenn die Symptomatik oft bei so wenig Kraft und nach diesen vielen Jahren so schwer wiegt, dass ich das Gefühl habe, ich habe kein richtiges Gegengewicht.

Ich werde geraumer Zeit das Gefühl nicht los, dass ich diese Liste gebrauchen könnte. Was mich beunruhigt. Wenn andere um mich Angst habe, juckt mich das wenig. Aber wenn ICH Angst um mich haben, geht mir der Arsch auf Grundeis.

Die Punkte die für mich am meisten Gewicht tragen, ist meine Familie. Ich möchte nichts vererben, ich möchte kein Leid hinterlassen und ich möchte viele schöne Momente mit ihnen. Und, dass ich seit der Bearbeitung des sexuellen Trauma weiß, dass es möglich ist und es nur einen Frage der Zeit und nicht des ob ist und ich möchte die letzten sieben Jahre, eigentlich mein ganzes bisheriges Leben nicht umsonst gekämpft haben. Gleich hinten dran kommen Treffen mit R., denn die sind wie Urlaub, kurze, viel zu kurze Lichtblicke.

Der Rest wird, und eigentlich auch die genannten, wird schwierig. Trauma vergiftet einfach alles. Es trübt die Sicht so sehr ein. Und wenn ich dann das Gefühl für die Normalität verliere und für die Dinge, die mir wichtig sind …

Ich hab ne scheiß Angst 😭

Ich erinnere mich noch genau an den Blick von Frau B. In der Klinik, im vorletzten Gespräch, als ich „unschöne“ Gedanken in meinem Hefter erwähnte. Sie fragte mich, ob sie sich Sorgen machen muss. Im Moment hab ich das Gefühl, dass die Antwort ein „ja“ wäre, weil ich mich auch sorge.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert