Meine Laune ist im Keller. Alles nervt mich. Das geht seit heute morgen so. Ich weiß gar nicht genau, wann es so richtig gekippt ist.
Ich will morgen nicht heim fahren. Ich will nicht davon, wo ich dann wieder jeden Tag noch mehr ums Überleben kämpfen darf als jetzt schon. Ich will nicht da bin, wo es mir wieder schlechter geht als jetzt. Ich will nicht alleine sein. Mit mir. Meinen Gedanken. Ich hab keinen Bock drauf.
Aber hier ist mir auch alles zu viel. Die Abreise morgen, das Packen, die Kinder, immer sie selben Fragen, die vielen Entscheidungen, die schlechte Laune meines Mannes, die er nur wegen mir hat… Und dabei hänge ich emotional immer noch bei gestern.
Ich fühl mich überflüssig, fehl am Platz, falsch. Die Kinder wollten unbedingt nochmal ins Schwimmbad, ich hab aber keinen Bock drauf, wieder 1,5h Stunden alleine im Whirlpool zu sitzen, wo mir nach Ruhe ist, aber alleine will ich eigentlich auch nicht sein.
Ende vom Lied. Ich sitze weinend und frierend alleine in den Dünen. Und bin traurig, dass Urlaub nie das ist, was es sein sollte. Erholung.
Und nun sitz ich wieder alleine hier und weine, obwohl ich eigentlich jemanden bräuchte, der mich tröstet, weil’s einfach zu viel ist. Wenigstens hat der Teil in mir bekommen, was er will, der mies drauf ist und niemanden bei sich haben will. Prima. Ich hasse diesen Teil… weil er mir was vorgaugelt, was ich eigentlich gar nicht haben will und weswegen ich überlege, morgen nicht zu I. zu fahren. Weil mir Menschen gerade, also einen Teil, aufs Schwein gehen. Weil’s sie mir ja nie Gutes getan haben und mich immer alleine gelassen haben. Auf irgendeine Art und Weise.
Und jetzt hab ich genau das, was ich nicht gebrauchen kann, in meinen Zustand, erschöpft, müde, unausgeschlafen, energielos. Mehr als zwei Stunden Zeit, die ich vergammeln muss. Irgendwie. Am besten ohne Flashbacks, irgendwelche Zustände.
Keine Zwanzig Minuten und ich bin durchgefroren. Mein Kopf tut weh, vom kalten Wind. Und wieder weine ich, über meine geniale Entscheidung. Hier zu frieren, statt alleine 1,5 Stunden im warmen Wasser zu sitzen. Pravo, Nancy. Pravo.
PS: als mein Mann dann mit den Kindern da war, umarmte er mich von hinten und mir flossen gleich wieder die Tränen. Es war einfach alles zu viel. Und das schon seit dem dritten oder vierten Tag. Zu viele Entscheidungen, zu viele Temperaturwechsel … Gefühlt ständig Bolero an, Bolero aus, Bolero an, Ärmel hoch Ärmel runter, Bolero aus, wieder an, Jacke an, Jacke aus, Strickjacke an, Jacke an…. Gejammer, wenn es zu kalt war, zu warm, die Wechselsachen waren alle…. zu wenig Schlaf, mehr körperliche Anstrengung als sonst und damit noch weniger Schlaf. Soll ich am Ende froh darüber sein, dass ich wenigstens keinen Flashback hatte?
Die Ruhe tat etwas gut, meinte Laune ist besser. Aber die Traurigkeit, dass wir morgen fahren, übernimmt mich und mit ihr die Traurigkeit über all die ungenutzten Möglichkeiten. Und alleine losstiefeln…. Da hab ich wieder mehr Arbeit als alles andere, mehr Unwohlsein, mehr von dem, was ich weder will noch gebrauchen kann. Mir kam der Gedanke, wir hätten vor den Kindern reisen sollen. Aber wer reist schon, wenn er mit dem Leben zu tun hat.
Resümee? Ka. Ich will hier nicht weg, aber auch nicht bleiben. Ich will nicht heim, aber irgendwie vllt ein wenig doch.
PPS: zu guter Letzt hab ich meinen Bruder verloren, zum zweiten Mal. 😭 Ich bin zu dummnuf so ein blöde Holzkugel aufzupassen 💔
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