Weltenwandler

von | 14. Oktober 2025 13:03 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 14. Oktober 2025 21:08

Seit heute morgen hab ich wieder mal sehr zu tun. Im Grunde bin ich gefühlstechnisch schon wieder durch. Ich bin auch genervt. Genervt im Sinne von, dass mir zu viele Reizen auf einmal auf den Geist gehen. Das nervt mich, dass ich schon wieder so runter bin 🙄 Jaaa, ich soll liebevoll mit mir sein. Es nervt mich trotzdem. Aber das eine schließt das andere ja nicht unbedingt aus.

Jedenfalls fall ich seit heute morgen von einem Traumgefühlsbad ins nächste. Es ist grau, zeitig aufgestanden, da war es auch noch dunkel, es ist kalt, Auto gefahren, fremde Straßen… alles Trigger. Ach man. Gestern war alles so sicher und leicht und heute? Eine Aneinanderreihung von Katastrophen. Klein, aber spürbar und energieraubend.

Wir gehen aus der Zahnarztpraxis raus und BAMM. Früher war das wie mit 200km auf eine Wand zurasen und aufschlagen. Heute deutlich spürbar, aber machbar. Aber nicht angenehm. Ich kann das Gefühl an sich auch nicht beschreiben. Also Angst oder sowas. Ich verbinde es nur mit einer gewissen Art von Situation. Kindergarten/Arzt… Keine genaue Ahnung. Ich nenne dass dann immer Situationsgefühl. Aber der Grundton ist schon negativ.

Jetzt spricht mich mein Mann noch auf die Selbsthilfegruppe an. Ich denke er hat Recht. Es war nur eine Begleitung für eine gewisse Zeit. Mir hat das Gefühl, was mir die Gruppe zu Beginn hab, gut getan. Zu wissen, und vor allem zu spüren, dass ihr nicht alleine bin. Das gab mir unglaublich viel. Aber als raus kam, dass die Gruppe nicht intensiviert wird, heißt, keine gemeinsamen Aktivitäten in der Freizeit, kein Kontaktaufbau… seitdem hab ich das Interesse verloren. Wissen habe ich, glaube ich viel. Ja. Manchmal kommt die Magst durch, was zu verpassen. Aber immer dieses nochmal extra reinfahren, dann kann ich nicht immer, weil die Schule an Mittwochen viele Termine hat… ich weiß nicht. Der Grundtenor ist eher „nein“. Was mich am meisten abschreckt… dass viele nicht „meine“ Intensität haben. Nein, dass schreckt nicht am meisten ab, aber lässt mich auch da einsam fühlen. Ka, ob da viele eine Erwachsenen-PTBS haben, sprich Trauma im adulten Alter. Aber der Punkt, dass es, wie bei der kassenärzlichen Therapeutin auch, so bleibt. Nur irgendwie leichter werden soll. Angeblich. Nope. Das ist ein Punkt, gegen den ich mich vehement sträube. Wir haben in 30 min das sexuelle Trauma kurativ bearbeitet! Ich werde diese Innenkinder finden und retten. Punkt. Und ich werde alles dafür geben, dass ich sie finden und sie sich retten lassen. Und alle andere Betrachtungspunkte sind absolut inakzeptabel. Zumal ich erlebt habe, dass es geht. Ich liebe Sex. Ich kann davon gar nicht genug bekommen. 🫣 Da kann man nicht sagen, dass da noch vom Trauma was über ist. HEILUNG IST MÖGLICH. Ich bin tatsächlich aus Versehen auf dauerhafte Großschreibung gekommen.. nach letztem Jahr weigere ich mich zu glauben, dass ich damit leben muss und nur einen besseren Umgang finde. Oh ja.. davon will ich nichts wissen. Und die Gruppe ist leider voll davon.

Naja, ich fühl mich eingenebelt. Kein Gefühl passt zu heute, alle sind alt. Das macht mich traurig.

17:36 der Tag läuft miserabel. Ich bin ständig mit den Gedanken im Traumaland. Hab das Gefühl eingesperrt zu sein, die Zeit vergeht nicht. Ich hab den Fehler (?) gemacht und hab mich hingelegt. Mit dem Ergebnis wie immer…. Ich schlafe ein, wache auf, immer mit den Gedanken, ich, alleine, im Heim, muss zusehen, wie ich klar komme…. Ich bin nicht mehr ganz so müde, aber emotional, psychisch… Mir steht der Po voller Tränen. Warum fühlt muss sich das so echt anfühlen. Also ja, ist klar, weil es sich damals genauso angefühlt hat. Oh man. Ich geh erst als ne Runde weinen…

20:42 ich bin Gefühl seit einer Stunde dabei den Tag irgendwie zu verarbeiten. Nein, es ist länger. Mit viel weinen. Ich hab so Angst vor dem, was in mir „schlummert“. Heute ging es mir so schlecht, dass ich der Meinung bin, ich sollte an meinem Geburtstag nicht alleine an die Ostsee fahren. Zu gefährlich.

Ich hasse das. Abends bricht nach so einem Tag immer die pure Verzweiflung aus mir heraus. Und ich hab einfach so Angst. Angst davor wie weit es wieder bergab gehen könnte… Mein Knie macht auch (noch?) nicht mit. Scheiße… Ich hasse dieses Gefühl, zum Tode verurteilt zu sein.. Und ich hab dann tatsächlich immer das Gefühl, mir rennt die Zeit davon. Und damit kam dann der Gedanke, auch, ich fahr morgen meinen Mann an die Ostsee… So viel Zeit wie möglich miteinander verbringen, bevor…

Gerade hab ich mal in meinen Körper gespürt, als dieses Gefühls Chaos zu stark würde. Meine Arme haben wieder gebitzelt. Was man dann bei der Körperarbeit macht, man schaut, ob sich Bewegungsimpulse ergeben. Ich hatte das Bedürfnis sanft und langsam drüber zu streicheln, mich dann zu umarmen und dann hab ich wieder geweint sie ein Schlosshund. Es ist so fürchterlich. Kein Außenstehender kann, denke ich, hat Ahnung davon, was man da durchmacht. Und ich hab tatsächlich heute ans arbeiten gehen, wieder mal, gedacht….

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