„Du darfst nicht…“, dass waren neulich die Worte, die mich im Chat mit R. mega böse getriggert haben. Ich wollte danach Zuhause bleiben, alleine, und keine Menschenseele sehne und auch die Tage danach, war ich noch beeinträchtigt. Frau S. meinte, dass das/die Innenkind/er sich so gefühlt haben müssen. So einen Schmerz fühlen haben müssen, dass sie sich zurückgezogen haben und Tage keinen Menschen sehen wollten.
Dann sprach ich die Angst von gestern an. Sie denkt, es ist nicht nur die Situation vor der Klasse, was auch mit Scham verbunden ist, sondern auch die Situation im Bus, mit dem alten R.. Beides wird da angetriggert. Und sie meinte, ich soll mir nichts draus machen, auch „Normale“ gehen selten alleine ins Fitnessstudio…ob ich denn nicht ne Freundin habe… Sie meinte jetzt nicht, ich soll es unversucht lassen, aber was ich nun mache, ka.
Ich bin heute wieder recht traurig. Ging gestern Abend schon los. Ich hatte mich geärgert, dass ich 30 Euro Strafe zahlen muss, weil ich auf diesem verfickten Nettoparkplatz zu lange stand. Ich hatte noch meinen Blog gefüllt… Da möchte ich Häuser niederbrennen. …. Und danach folgte diese Traurigkeit, die mich derzeit ja irgendwo recht oft heimsucht. Es geht nur noch ums Geld… und genau das haben meine Eltern nicht verkraftet. Den Übergang von der DDR zum Kapitalismus, mit Verlust der Arbeit. Für mich kam der Umzug noch dazu… Frau S. meinte, meine Eltern waren dann depressiv, haben nichts aufgearbeitet und dich hab es dann zu spüren bekommen in dem ich vorm Fernseher sitzen gelassen wurde. „Sie können froh sein, dass sie unter all dem widrigen Umständen ihr Abi gemacht haben und studiert haben“… Yeah. Das war meine Strategie. Workaholic als Kind/Jugendlicher/junger Erwachsener.
Irgendwie gefällt mir das alles gar nicht zur Zeit. Vor fast acht Jahren dachte ich noch, meine Kindheit war toll. Und jetzt komme ich immer mehr dahin, mich zu fragen, ob wirklich wahrhaftig was gut war.
Achso….du darfst nicht…. ich durfte nie auf der Couch in meinem Zimmer oder bei meinen Eltern im Nett schlafen. Wenn meine Ma mal Nachtschicht hatte und bei meinem Pa schlafen durfte, war ich entspannt. Ich hatte in meinem Bett jede Nacht bis zur vierten Klasse (Umzug, danach verging es in längerer Zeit) Alpträume. Schlafen gehen? Wollte ich nie. Leider habe ich es nie erwähnt, denke ich, dass ich Alpträume haben, was mir schon zeigt, wie sch… da schon alles lief. Aber auch so, hat sich leider nie jemand gefragt, warum ich nicht in meinem Bett schlafen mag.
Dass es meinen Kindern jetzt anders geht und sie ihre Gefühle zeigen und auch ihre Grenzen deutlich machen, soll ich zum Anlass nehmen, festzustellen, dass es auch anders geht. Mir wurde das nie vorgelebt, Grenzen aufzuzeigen, stattdessen wie man mit sich machen lässt. Und dass unsere Kinder nun gänzlich aufgewachsen, haben sie meiner Arbeit zu verdanken.
Je mehr ich in diesem ganzen Zeug wühle, umso mehr bekommen ich einen Eindruck davon, wie ich wohl unter allem gelitten haben muss. Volt daher die ganze Traurigkeit. Dass mein Leben mit der Therapie sich von Schönheit in einen Trümmerhaufen wandelt.
😭
Arbeit soll ich erstmal vergessen. Das ist dann dran, wenn ich meinen Scheiß aufgeräumt habe. Und ich soll nicht vergessen, dass ich mehr arbeite als andere, die 40 Stunden gehen. Als sie noch in der Klinik arbeitete, meinte der Oberarzt, innerpsychische Arbeit ist wie den ganzen Tag ein Feld umpflügen. Und ihr tut es leid, dass ich nach jeder Stunde solch eine Erschöpfung erfahre.
Und dass ich jetzt so viel Ruhe möchte…wenn mein NS etwas zur Ruhe kommt, fordert es eben die Erholung ein, die es eigentlich sonst bräuchte. Und ständig Angst zu haben, ist ermüdend, erschöpfend, auslaugend. Ich solle mich freuen, über diese neue Qualität, dass ich die Ruhe hin und wieder genießen kann.
Ja, im Grunde arbeite ich 24/ und bin seit nun fast acht Jahren mit gesund werden beschäftigt. Ich hab neben meinen eigenen Kindern, dem Haushalt und neben dem Sein als Frau …. noch einen ganzen Kindergarten an Innenkindern zu hüten. Und da gibt es keine weiteren Angestellten, die da Aufgaben übernehmen. Das mache ich alle ganz alleine.
Ich las neulich, dass man auch Trauma durch die PTBS an sich erfährt. Ja, war ich sofort dabei. Frau S. meinte neulich auch, dass sich in der Zwischenzeit durch die ganze Symptomatik auch neue Egostates gebildet haben können.
Ich hab ihr erzählt, dass ich seit der Introjektarbeit in der Ergo spüre, was mein gesunder erwachsener Anteil ist und was nicht. Nicht immer, aber im Vergleich zu vorher, schon oft. Beim Gym merke ich sofort, was das gesunde ist (da gehen wir einfach hin und wenn uns jemand blöd kommt…pfff Arsch lecken) und was alt und verletzt ist (siehe die Angst gestern).
Ich solle mich, wenn möglich bei Triggerung zurückziehen und versuchen nachzufragen. Die Innenkinder, Egostates, Introjekte, wer mehr darüber weiß. Und das könnte auch der Grund sein, warum derzeit so viel passiert. Ich sage jetzt meisten, dass die Anteile sich zeigen dürfen und dass ich Infos brauche.
Bei dem Problem, dass ich mich seit den Sommerferien nicht mehr so richtig entscheiden kann, waren wir uns nicht ganz sicher. Ob ich nun mehr Entscheidungen treffen kann (weil der gesunde erwachsene Anteil so verschüttet war durch die Innenkinder, Introjekte, Egostates…) und vorher war das nicht der Fall oder …. gerade weggerutscht….
Ich werde das Gefühl des Schutthaufens nicht los. Und dass wir das Ding mit der Arbeit jetzt doch erstmal wieder auf Eis legen…
Ich muss meine Ergo irgendwie verschoben bekommen. Die Samstagstermine gehen nur alle paar Wochen vor Ort. Und sie ist nur Fr und Mo in Leipzig. Fr hab ich aber die Ergo und Mo….
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