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16.8.2025 Therapie Frau S.

von | 16. August 2025 12:21 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 16. August 2025 15:07

Die Onlinestunde ist rum, ich sitze weinend hier dran.

Sie ist zuversichtlich, ich sitze gefühlt vor einem riesigen Berg. Trigger notieren, skillen, wenn killen nicht klappt, mir Zeit und stillen Raum nehmen und Egostatearbeit machen.

Die Infos, die wir bis jetzt haben, reichen einfach nicht aus, um die Innenkinder genau zu differenzieren und entsprechend zu retten.

Sie ist guter Dinge, dass das alles wird. Den Schwerpunkt sieht sie eher da, dass ich mir Dinge immer noch nicht erlaube, dass ich Anforderungen an mich stelle, die ich nicht erfüllen kann (alleine sein…), dass ich nicht sorgsam mit mir genug umgehe und dann grausam mit mir rede und unschöne Dinge zu mir sage. Ursprung: Kindheit.

Sie sieht in dem, dass es momentan anders läuft als sonst, dass ich Schritt für Schritt erwachsen werden … als wäre das nicht schon schlimm genug, dass ich mit 40 nicht erwachsen bin… kompetenter und für mich und die Innenkinder sorgen kann und richtige Entscheidungen treffen kann.

Sie versteht wie immer meine Ungeduld, und dass der Weg schwierig ist. Ich soll über, mir öfter auf die Schulter zu klopfen, für alles, was ich schon erreicht habe und was ich jeden Tag bewältige.

Ich fühl mich total verloren. Und überwältigt.

Dass ich gestern alleine nur mit K2 im Bad war und nicht den Aufenthalt Zuhause gewählt habe, weil man Mann da war, habe ich schon als positiv empfunden. Vor einem Jahr wäre das nicht drinnen gewesen. Da w gäre ich maximal ins Freibad geflüchtet, weil eben niemand da gewesen wäre. Aber so war es eine Entscheidung für mich, ich wollte nicht daheim in der Hitze sitze, sondern ins kühle Nass. Klar, hab ich ein wenig gekotzt, dass mein Mann nicht mitkommt, aber ich wollte nicht heim. Von daher, eigentlich, ein großer Fortschritt. Mir fällt es aber schwer, das so zu würdigen, wie es eigentlich nötig wäre. Weil ich das nicht gelernt habe, weil jeden Tag so viel Arbeit auf mich wartet und das sich eben nur wie ein Peanuts anfühlt, was es wahrscheinlich nicht mal ist. Ich sitze einfach hier und heule wie ein Schlosshund, weil ich traurig bin, weil das alles so viel Kraft kostet, so viele Täler ich für sowas durchschreiten musste und sicher auch noch werde, um an diesen Punkt zu kommen, an dem ich jetzt bin.

In dem Zusammenhang hat sie mir erklärt, was eine sichere Bindung ist. Ich kann mich dafür entscheiden, ins Freibad zu gehen, weil ich weiß, falls was sein sollte, ist mein Mann daheim und für mich da. Ungenau das fehlte mir in meiner Kindheit. Dieses massive Gefühl, dass alle endet, wenn ich alleine bin, rührt daher, dass ich als Kind keine sichere Bindung hatte. Das ist nicht neues, ich hatte ja auch irgendein Buch dazu angefangen, aber heute hab ich es verstanden. Dass sich belassen könne, dass im Zweifelsfall Hilfe da ist. Ergo ich war auf mich gestellt, als Kind, war alleine und wie sorgt man denn als Kind für sich, wo man doch so abhängig ist. Und dieser Batzen fällt mir seit acht Jahren auf die Füße.

Noch dazu, das Problem, dass ich nicht weiß, wie ich Zeit nutzen kann, sodass es mir gut geht. Was brauche ich jetzt, was tut mir gut. Ein Probieren und experimentieren… macht riesigen Spaß….

Und die miese Laune, ich denke natürlich auch irgendwie, dass Dinge einfach zu viel sind, aber da pfuscht mit ein Mutterintrojekt rein. Daher das Gefühl, wie meine Mutter zu reagieren. Machen wir das nächste Mal wie man Introjekten den Garaus macht.

Immer wieder mit dem, was sich da meldet, in Kontakt gehen. Das hat sie mir schon vor Jahren erzählt, aber ich hab das Gefühl, dass ich erst jetzt an dem Punkt bin, an dem mir das einerseits teilweise möglich ist und es mir langsam in Fleisch und Blut übergeht. Es ist grottenschwer, wenn ich real massive Angst und viel mehr als das empfinde, davon Abstand zu nehmen und einen alten Kindanteil von sich anzusprechen dem diese Gefühle zuzuschreiben und dann noch therapeutisch zu arbeiten.

Und dass meine Hochsensibilität mir da von Nutzen sein soll, noch viel besser als andere spüren zu können, was ich brauche und wie ich mir das erfülle und mir das, was ich nicht brauche, so gut es geht vom Hals halte…. naja. Mich kotzt es an, dass alles, jeder kleine Scheiß, ein Prozess ist. Und sitzt mal lange auf einer heißen Herdplatte…

Ich bin so unendlich traurig. Geht auf keine Kuhhaut. Ich bin kurz davor, meinen Mann zu wecken, dass ich jemanden habe, der mich tröstet. Ich bin das alles so leid und es ist einfach kein Ende in Sicht.

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