Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Ich saß, ein paar Wochen nach dem Klinikaufenthalt nach der Geburt unseres erstens Kindes, in Leipzig in der Ergotherapie. Damit der Satz jetzt nicht schon wieder mit ich beginnt… 😄 …suche mir gern meine Therapeuten gründlich aus. Ich… 🙄 hatte mal gelesen, dass man sich dort etwas besser mit psychischen Problemen auskennen sollte.
In irgendeiner Stunde gab sie mir ein Kompliment. Weiß gar nicht mehr genau was es war. Dass ich so viele Fachbücher lese und intelligent bin. Das wars nicht, aber ich musste es mal erwähnt haben 😄 da fühlte ich mich schon geehrt, dass sie da keine weiteren Patienten derart hat. Irgendwann ist es immer das erst Mal.
Jedenfalls tat ich es ab, lachte etwas darüber. Fehler. Sie wurde ernst, sehr ernst und gab mir zu verstehen, wie sie sich fühlte. Nicht ernst genommen. Da machte es bei mir irgendwie klick.
Das war vor circa sieben Jahren. Ich bin ihr für ihre Ehrlichkeit heute noch sehr dankbar, denn damit begann einer meiner vielen Wege.
Fällt mir gerade schwer, jetzt weiter zu schreiben, nach dem Trigger-Beitrag, wenn die Tränen noch trocknen. Aber ich denke, ich komme schnell wieder ins Gefühl.
Mir kam am Nachmittag eine junge Frau in schwarz entgegen. Sie grinste mich an, neon, es war ein sehr schönes offenes Lächeln. Und sagte mir, dass ich ein schönes Kleid trage. 🤩😍Sie wollte dann noch wissen, woher, aber ich war mir nicht ganz sicher. Dann sagte sie nochmal, wie schön es ist. Ich hatte ein fettes Lächeln im Gesicht und bedankte mich herzlich. Gott, da hab ich mich beflügelt gefühlt. Seit der Klinik in Merseburg, warum, weiß ich nicht, spüre ich sowas tief im Herzen und mit jeder Faser meines Körpers und es erfüllt mich. Mit Zufriedenheit, Glück, viel Dankbarkeit, und es schafft für mich in dem Moment Nähe. In solchen Momenten verspüre ich so eine starke Verbindung, die mich nicht nur für den Moment nährt.
In der Klinik merkte ich bereits, dass da was anders ist. Dass ich das viel intensiver wahrnehme. Und vor allem wertschätze. Ich nehme mein Gegenüber ernst.
Hm. Jetzt kommt ich so ins Überlegen. Ich hab ganz oft das Gefühl, dass Menschen so mit Floskeln um sich werfen. Schnell ist gefragt, wie geht’s. Vielleicht ist es aber auch nur meine Einstellung? Klar, oft ist es Gewohnheit, aber warum sollte ich da mein Gegenüber nicht ernst nehmen? Hm…
Ich feiere aus ähnlichen Gründen meinen Geburtstag seit zwei Jahren anders. Gehe auch nicht ans Telefon, weil es mir schwer fällt, herauszufiltern, ob es jemand ernst meint oder es nur ja Höflichkeit tut, also gratulieren. Aber vllt ist meine Gegenüber einfach nicht in der Lage, es emotionaler rüberzubringen? Hmmmmm. Man. Ich will meinen Geburtstag dennoch besonders verbringen. Der Verlust meines Zwillingsbruders und meon eigenes Geburtstrauma jähren sich da und mir geht es bereits eine Woche vorher schlecht. Richtig schlecht. Ich bin hoch emotional und sensibel. Oh Gott, dieses Jahr werde ich 40…. Ich will was besonderes, hab aber keinen Plan. Leider fehlt mir ein zusammenhängender Freundeskreis. Ich kenne hier und da jemanden. Wäre das nicht blöd, als einzuladen und keiner kennt sich? Aber ich hab den Wunsch nach etwas, was ich so noch nicht hatte. Mit Menschen, die mir teuer sind.
Klar, dass ist mein meine Familie auch. Und es schmerzt mich jedes Jahr aufs Neue, dass ich es so reisaus nehme 😢😣 aber vielleicht ist da alles zu sehr mit Trauma belastet. Ka. Ich weiß es nicht.
Ich hab gerade wieder das Gefühl, ich komme gar nicht damit hinterher, Dinge zu beweinen. 😞
Ich genieße jetzt noch etwas die Abendsonne. Mein Mann macht den Pizzateig, er lässt mir viel Freiraum. Die Kinder spielen für sich. Abends schalte mein Hirn ein paar Gänge runter. So ab 17/18 Uhr geht die Symptomatik zurück und ich habe etwas Erholung.
Darin liegt sicher auch mein Problem an wir der Einschulung von K1. Das zeitige zu Bett gehen, zu eine Zeit, in der ich Mal abschalten könnte. Und dann stehe ich immer vor dem Probleme, schlafen und etwas genießen. Daher sind für mich die Stunden mit Menschen so wertvoll, in denen ich alles vergesse, wo ich sein kann, ohne Trauma.
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