Eigentlich wollte ich mir mal ein Kleid kaufen. Seit Jahren trage ich keine Kleider mehr. 20 Jahre? Kommt hin. Vielleicht sind es auch schon mehr. Im letzten Jahr in der Klinik lernte ich B. kennen. Und sie fesselte mich. Sie ist der Grund, warum ich Klavier spiele und sie ist auch der Grund, dass ich wieder Kleider trage.
B. ist ein Mensch für sich. Sie fehlt mir. Sehr. Mit ihr bin ich barfuß durch den Regen und anschließend in einen Teich mit 9 Grad kaltem Wasser. Und wenn sie mir jetzt schreiben würde, komm, lass uns das JETZT machen, ich würde sofort losfahren! Sofort.
Ich glaube, durch B. hab ich etwas in mir wiedergefunden, was lange vergraben war. Eine ordentliche Portion ICH und mit mir ne Menge Lebendigkeit. Denn genauso fühle ich mich, wenn ich am Klavier sitze oder Kleider trage. Lebendig. Und mehr wie ich selbst.
Danke B. Du warst bei diesem Klinikaufenthalt das Heilsamste! ❤️ Und ich erkenne es erst jetzt so richtig. Ich hab mich bis jetzt immer so geärgert, dass da therapeutisch nicht viel passierte und vieles einfach auch völlig schief lief. Dabei passierte am Rande ganz viel. 🫂
Krass…. ich muss unbedingt weiter schreiben 😅
Kleider fand ich nicht. Aber, genauso gefährlich, einen Buchladen. Und da lass ich mich zu gern von Büchern finden. Offensichtlich. Ich bekam zwei in die Hand… Nunja. Nun steh ich also ab heute auch heulend im Buchladen.
„Heimweh nach mir“ catchte mich mit einer Liste mit Dingen, für die es sich lohnt, weiterzukämpfen und „So heilt dein inneres Kind“ mit einem Text über die Rolle ungeborener Geschwister und der Suche nach dem Platz im Leben.
Früher hätte ich mir die Tränen verdrückt. Heute lass ich sie einfach laufen. Weil ich eben so bin wie ich bin und es ist OK so.
Jetzt bestelle ich also wieder Kleider bei Amazon und fördere nicht den lokalen Handel und habe zwei neue Bücher, die sich in eine lange Liste zu lesender Bücher einreihen 😅
Aber krass, wie das einfach wieder reinhaut. Ich bin schon wieder so extrem traurig. Ich hab das Thema mit meinen Zwillingsbruder seit mehreren Jahren vor Augen. Aber es hat die Kunststunde gebraucht, um es endlich zu wissen. Und seitdem begleitet mich dieses „Loch“ fast jeden Tag. Fast täglich trauere ich ein wenig, besonders in den Abends- und Nachtstunden.
Du fehlst mir. ❤️
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