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20.08.2025 Frau F.

von | 20. August 2025 11:40 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 20. August 2025 20:12

Termin bei der Psychiaterin. Sehr nett, auch die Schwester, was ja schon an ein Wunder grenzt, wo es doch mit einer Praxisübernahme immer einen Hausdrachen umsonst dazu gibt.

Ich geh nicht gern hin. Immer in diesem Scheißhaufen dann drin herumwühlen… vielleicht hab ich auch vorher schon wieder geahnt, dass mich irgendwas traurig stimmen könnte? Ich war ja nun in der Klinik und hab das skillen gelernt, ich muss es ja nur machen. Genau Nancy, wenn dir also scheiße geht, ist es dein Problem. Alles deine Schuld. So kommt das bei mir an. Und das ist einfach nicht wahr.

Mich kotzt es an, dass gefühlt alle um mich herum denken, ich muss es doch nun können und wenn man die ganzen Werkzeuge kennt, läuft der Hase. Ich bin traurig. Ich habe das Gefühl nicht genug zu machen, vieles falsch zu machen, denn wen ich dieses Krisenmanagement doch nun so gut kann, dass muss es doch gut laufen?

Der Klinikbrief… ich könnt 🤮… ich mach mir jetzt die Mühe…“Das eng aufeinander angestimmte Gruppentherapieprogramm ermöglicht es der Patientin, die auch Inder komplexen heimatlichen Umgebung vorhandenen Verhaltensweisen, Defizite, Ressourcen sowie in diesen zugrundeliegenden Motiven, Bedürfnisse und Überlegungen der Selbstauseinandersetzung (der psychotherapeutischen Arbeit) zugänglich zu machen.“

Ressourcen. Da bin ich heute noch auf der Suche. Defizite? Verhaltensweisen? Ich weiß gar nicht, auf was die da eingehen. Vieles beschreibt nur die Möglichkeiten. Eicht würde interessieren, was bei andere in dem Brief stand.

„Während die Belastungserprobungen zu Beginn der Therapie vordergründig die Aufgabe haben, diesen Prozess zu vertiefen und die automatisierten, maladaptiven, Verhaltensmuster, die eng an das häusliche Umfeld der Patienten gebunden sind, zu identifizieren diesen diese im weiteren stationären Verlauf zunehmend der Überführung der in der Phase erarbeiteten Eintstellungs- und Verhaltensänderungen in das häusliche Umfeld bzw. die persönlichen Beziehungen der Patientin sowie deren Erprobung, um hierüber Stabilität und Sicherheit zu gewinnen.“

Ich hab viel gemacht. Man hat mich auf Station sogar eingebremst. Ich fühlte mich geschmeichelt. Aber was sind denn nun diese maladaptiven Muster? Also, mir fallen mit Nachdenken sicher ein paar ein, aber … ich weiß nicht. Als hätte man mich in den neun Wochen komplett umgekrempelt, so liest es sich für mich.

„Erst wenn der Patientin dies gelingt, ist eine Übernahme in das tagesklinische Setting denkbar. Der Wechsel von der stationären in die tagesklinische Behandlung erfolgte..“

Hm… wer schon mal in der einer Klinik war, bekommt früher oder später mit, dass schwarze Zahlen geschrieben werden müssen. Ich wurde auch als arbeitsfähig entlassen. Darüber hat die kassenärztliche Therapeutin herzhaft lachen müssen… selbst habe ich auch das Gefühl, dass dies nicht um die nächste Ecke liegt. Tja, es ist nicht genau definiert, wie stabil und sicher ich für den Wechsel sein musste. Und sind wir mal ehrlich, der Wechsel kommt so oder so, weil dort niemand ewig bleibt. Aber hübsch geschrieben, meine Fresse. Ja, ich war definitiv stabiler, aber ich musste mir auch keine Gedanken machen. Der Tag war gut strukturiert vorgegeben, ich muss mich nicht um Mahlzeiten kümmern, keine Kinder mit eigenen Bedürfnissen und und und…. bei mir sehr gute Gründe, um stabiler zu werden. Ja, ich habe Dorf definitiv einiges gelernt, aber ich kann nicht sagen, dass ich das groß benutze. Ich denke nicht dran, oder ich hab den falschen Skill. Vieles ist für mich immer noch ein großes Fragezeichen.

Und dann nimmt man so einen gut klingenden Brief und soll damit den Grad der Behinderung beantragen? Wenn ich meinen Schrieb dazu packe, prallen Welten aufeinander. Ka. Ich war schon begeistert, im Gegensatz Elbingerode, die ja immer noch mit Foltermethoden arbeiten und damit von Trauma auch nicht Biel Ahnung zu haben scheinen. Ich sollte meine eigene Klinik machen. Da würde ich nur die besten der besten anstellen und son scheiß wie sie müssen jetzt Fahrstuhl fahren üben, würde unmittelbar zur Kündigung führen. Alter Schwede. Manchmal frage ich mich, wo ich lebe und was die in ihrer Ausbildung für einen Standard haben.

Tja, und wenn ich die Briefe dann lesen, komme ich mir schon verarscht vor. Läuft doch alles super, was will ich denn? Alter Schwede…. „Wir empfehlen die Fortführung …sowie eine ambulante Psychotherapie“…. und jetzt!!!!!!!!! „(vorzugsweise Verhaltenstherapie).“ Ähm? lese ich jetzt das erste Mal und ja, was soll man dazu noch sagen. S.o. wo leben wir. Trauma… Verhaltenstherapie… mit einem hatten sie recht, Psychoedukation. Werden sie ihr eigenen Spezialist ihrer Erkrankung. Trauma und Verhaltenstherapie… ich raff nichts.

Alles in allem der Brief scheint für die Krankenkasse geschrieben zu sein oder wofür auch immer. Ach ka, mir ist die Lust vergangen. Ich hab keine Lust mich über son Quark aufzuregen.

Mich nervt das einfach alles. Keiner hat Einblick in meinen Leben. Und jeder ist so anmaßend mir zu verstehen zu geben, dass ich mich doch nur ein bissel anstrengen muss. Und ich kann ja alles so schwer annehmen. JA!!!! Weils scheiße ist! Kein Mensch will so leben. Ach, ich hab kein Nerv., Ich hoffe immer nur, dass mir so eine Realitätsverzerrung nicht irgendwann im Weg steht.

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