„Sie müssen gar nicht so viel tun“. Ich muss mich um mich kümmern, dass es mir gut geht, ich mich wohl fühle, dann melden sich die Innenkinder von ganz alleine und lassen sich retten.
Was für viel so nebensächlich sein mag, ist für mich eine Mammutaufgabe. Ich führe ernsthaft Listen mit Dingen, die mir gut tun unser es vielleicht könnten, manche auch nur unter gewissen Umständen. Geil, oder? Ist ja auch berechtigt, die Listen. Im Überlebensmodus, unter Hochstress, fällt sowas hinten runter. Solche Liste versuche ich auch schon lange zusammenzustellen. Dank Ergo klappt das jetzt nach und nach, weil sie mich begleitet und mit mir am Ball bleibt.
Das es mir gut geht… Ich weiß oftmals gar nicht, dass mir etwas gut tut oder eben nicht. Manchmal tut es auch nach einer Weile erst gut, weil ich in den Flow komme und der Kopf sich beruhigt, ich im Hier und Jetzt angekommen bin. Aber es gibt Tage, da habe ich keine Kraft dafür, zu „warten“, bis ich im Flow bin. Und manchmal mache ich Dinge, die mir gar nicht gut tun. Dank gewisser Anteile in mir, die ich nun langsam kennenlernen darf.
„Den Schredder“. Ich behalte den Namen, der gefällt mir. Der, der richtig drauf haut, wenn ich quasi schon fast am Boden liege und mir alles bisher Erarbeitet madig macht und zunichte. Das zählt dann plötzlich alles nicht mehr. War mir nicht klar, dass das ein Anteil ist.
Genauso wie das, was mich ständig denkt. Auch ein Anteil. Allesamt schützende Funktion. Also irgendwann war das auch Mal sinnvoll. Jetzt eher hinderlich. Aber sie sind da. Und zunichte kann man sich nicht machen, hat hässliche Konsequenzen. Ja, ich war an Punkten, da hätte ich das gern getan. Und ja, selbst die Wut, dass es so ist, hat sich stets gegen sie gerichtet und das ist richtige scheiße. Und das verstehe ich erst jetzt. Las ich gestern erst wieder irgendwo, nicht zu lange auf Boxsack einschlagen, weil die Wut ab einen bestimmten Punkt sich gegen Innenkinder oder Anteile richtet und das ist tragisch. Besonders die Innenkinder müssen nur ja vertrauen…
Der Pessimist. „Das wird nie was“, „Ich kann das nicht“…… Hab ich nie als Anteil bisher gesehen. Fiel mir am Montag, neeee Donnerstag auf, an jemand anderen. Gott…. Und ich merke es jetzt erst bewusst. Wenn bei ihm, dann auch bei mir 🙄🤦🏾♀️
Die Innenkinder kann ich schon nicht mehr zählen. Einige gerettet, das vom sexuellen Trauma betroffen gewesene, ist mir am besten in Erinnerung, weil immer sehr prominent. Dann eins, was riiiieeesiege Angst vorm Alleinesein hat, eines, welches durch Stille getriggert wird, „Dunkelheit“, eines durch Verlust, dass fünfte, was mit dem Rest so verwoben ist, dass wir es nicht klar trennen können, was zu welchem Kind gehört, habe ich vergessen.
Sport. Meine Therapeutin freut sich. Dass das gut ist, wusste ich schon laaaaange. Aber ich habe eben nie hinbekommen, welchen zu machen. Warum auch immer. Die Fascien sind emotionale Speicher und auch in der Muskulatur wird die Traumaenergie gespeichert. Also Sport und viel trinken. Bin ich dabei. Habe auch schon, obwohl es noch nicht Mal zwei Wochen sind, ein andere Körpergefühl. Ich weiß nicht, ob es auch am Sport liegt, aber ich habe das Gefühl, besser Abstand zu den Innerkindern zu haben und mich nicht damit so zu identifizieren. Das ist notwendig, damit ich sie an Ende auch besser erkenne. Und nur dafür gut, dass es mir besser geht.
Alles aufschreiben. Alles… 😮💨 Was triggert mich wann, wo, wie lange läuft es, wie fühle ich mich, was hat mir raus geholfen. Triggert es mich so, dass es „nur“ nervt, oder drohe ich in eine Zustand zu rutschen, den ich nicht mehr kontrollieren kann oder bin ich da bereits. Oh man… Naja. Ich kenne mich. Hab mir gleich mal ein neues Büchlein dafür gekauft. Ich hoffe, das reicht. Und der Blog… Da fällt es mir leicht, niederzuschreiben. Aber so ein Tagebuch… Irgendwie wird das nichts. Die Übung aus der Ergo hab ich auch schon wieder vernachlässigt. Aber ok. Die letzten Tage musste ich früh los und war einfach gut im Tun.
Innere Anteile kann ich gut und gern mal im Zug zum Mond schicken. Mit Innenkindern …. wäre gemein und sicher auch schädlich für den Verlauf der Therapie. Die muss ich versorgen. Was mir auch noch nicht so leicht fällt. Leider. Noch! Innenkinder sind hilfsbedürftig, innere Anteile eher wie Lehrer, streng….
Im Auto hab ich mir noch eine Liste wohltuender Dinge rausgesucht…. Total dämlich… Mal eben Bergsteigen gehen oder auf ein Konzert.. sry… Aber da hört es bei mir auf. Welcher Mensch hat sich das ausgedacht.
Wenn ich wieder in Verzweiflung gerate, soll ich mir klar machen, dass ich doch bereits auf dem Weg bin und schon einiges erreicht habe. Wenn ich das Gefühl habe, mir geht die Energie aus, hinsetzen, loslassen und spüren, dass der Stuhl, die Couch, der Boden mich dennoch trägt.
Ja.. hört sich alles einfach ein. Wenn es das nur wäre.
Ehrenamt im Tierheim für die Zeit nach den Ferien fand sie gut, Fitnessstudio auch. Ablenkung, ich tu mir was Gutes und vllt finde ich Anknüpfung an die Tierärzte, die das Tierheim betreuen. Aber ganz ehrlich, da bin ich noch nicht. Ich will in der Zeit nach den Ferien stabil bleiben. Und das irgendwie hinbekommen… Da denke ich nicht an Beruf. Das liegt für mich schon im Bereich von Luxus. Ich hab einige Ideen, die ich ausprobieren muss….darf. Und dann mal schauen.
Ich werde mir ihr die Anteile nochmal irgendwann auseinanderklamüsern. Mal schauen, wie weit ich in der Ergo damit komme. Einige und auch Innenkinder habe ich bereits.
Sie meinte heute, wir sollten uns nicht so auf intrauterine Kinder und Brutkasten versteifen. Das Problem mit der Stille könnte auch ein älteres Kind sein.
Dann hatten wir noch kurz über meine Omas mütterlicher und väterlicher seits gesprochen.
Und eben, dass weniger mehr ist. Neben ihr und der Ergo….eigentlich reicht das. Körpertherapie, da bin ich immer mal noch hin. Und eigentlich suche ich ja einen neuen kassenärztliche Therapeutin. Und ich war immer noch zu Selbsthilfe. Aber die Fahrt bis Leipzig rein…. Und das keiner die Freizeit miteinander gestalten wollte…. Seitdem gehe ich nicht mehr hin. Und die Fachbücher, Onlinekurse 🫣 das ist alles zuviel. Vie zu viel. Sie versteht es. Aus Verzweiflung eben, aber es macht mehr von dem, was ich nicht will. Es kostet alles Kraft und rüttelt mein Inneres durcheinander. Also mehr von den Dingen, die mir gut tun, ergo, mehr Treffen mit R. in der Woche (brauchst du ein Rezept? 😋)…was auch immer das sein mag.
Wanne beispielsweise. Und da geh ich jetzt auch hin.
0 Kommentare