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11.05.2025 TW

von | 11. Mai 2025 08:03 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2025 08:28

Am Freitag ist die Beisetzung des Opas meines Mannes. Ich hab gesagt, dass ich dem diesmal nicht beiwohnen möchte. Gott, Selbstfürsorge ist aber auch nicht einfach. Ich hab so ein mieses Gewissen meinem Mann gegenüber, das geht gerade auf keine Kuhhaut.

Es ist aber auch schwierig, mir gerecht zu werden. Ich bin so oft ambivalent. Zu viele Anteile, die was wollen. Ich will gar nicht zur Beerdigung, weil es sich so gehört, aber ich wäre gern für meinen Mann da. Aber ich hab momentan wieder so viel mit mir herum zu schleppen, dass ich „keine Lust“ habe, mich da zu verausgaben, sondern meinen Frieden wählen möchte. Diese ganze Traurigkeit, die vor allem eher zurückgehalten als ausgelebt wird… Ne, das kann ich grad nicht und das will ich auch gerade nicht können…

Warum kann das nicht leicht sein? Da entscheide ich mich schon für mich und es ist trotzdem schwer.. Ätzend.. Warum muss Heilung so schmerzen? Da bin ich nun schon auf dem Weg, mich zusammenzubasteln und dann ist das mindestens genauso schlimm, wie die ganzen Traumata als sie stattfanden. ich wäre gern so ein armes Würstchen, was von seinem ganzen Scheiß nicht weiß. Dann würd ich mich zwar bis ins Grab wundern, warum mein Leben so scheiße läuft, aber ich müsste diesen beschissenen Weg nicht gehen.

Ambivalenz. Da hab ich schon mal was geschrieben. Der innere Anteil, der nicht alleine sein kann, weil viel zu klein und hilflos. Der andere, der es unbedingt will. Fein. Und dann denk ich mir, verbringe ich doch den Sonntag alleine mit den Kindern und lieg früh schon wieder mit Angst und Wort-Case-Szenarien im Bett. Als würde das alles tiefgehend beschreiben…. mein Magen ist bäh, mein Schlaf war bäh, ich bin müde, geschafft, ich muss dann Auto fahren, Wagen ziehen und hab nicht mal Gesellschaft, weil ich niemanden kenne, der in geeigneten Umständen wäre, um ihn zu fragen, ob er Lust auf Zoo hätte.

War ne blöde Idee?! Aber was soll ich machen.. wenn es in mir hier und dort drüben da schreit?

Und dann gehen mir ja noch zwei Sachen durch den Kopf, die keine Ruhe geben. Die meiste Zeit ist immer was los….

Ich bin froh, dass das Wetter heute mitspielt. Heute muss ich ein Kleid anziehen.. irgendwas, was alles übertüncht.

Und ich hab geträumt. Toilettenttraum. Da meldet sich das sexuelle Trauma. Ich war entspannt auf Toilette und erst als ich mich anzog, schauten Kinder durchs Schlüsselloch und lachten und ich lachte mit ihnen. Privatsphäre war vorhanden, alles schick. Vor der Heilung war das anders. Unendlich viel Scham, keine Privatsphäre, weil fehlende Türen, kaputte oder fehlenden Zwischenwände, Becken mitten auf dem Gang im Einkaufszentrum und nur ein Handtuch, um mich zu bedecken, oder viele Becken in einem Raum. Und Unsauberkeit…

Und ich hab geträumt, dass meine Kinder plötzlich weg waren. Da schreit wohl das Verlusttrauma hallo. Den Rest erinnere ich nicht mehr. Ich spüre nur, dass es intensiv und anstrengend war.

Träume sind was feines. Meine sind seit der Traumatherapie so klar. Ok. Die Toilettenträume hab ich schon lange. Sehr lange. Aber seit der Therapie träume ich deutlich, hm, also es sind, waren Träume mit klarem sexuellen Inhalt (viel Nacktheit, mit Grenzüberschreitungen, Vergewaltigung…). Und das Verlusttrauma zeigt sich auch richtig klar.

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