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Akzeptanz und Geduld

von | 12. April 2019 14:25 | 0 Kommentare

zuletzt aktualisiert am 19. April 2025 16:34

Wieder zurück in die Klinik. Für Näheres bitte den entsprechenden Artikel lesen. Dazu auf „Klinik“ klicken 🙂 Akzeptanz war der erste Halt auf meiner langen Reise, bei dem ich das Gefühl hatte, es könnte mir helfen. Gleichzeitig war es aber auch der Aspekt, gegen den ich mich am meisten wehrte.

Mir begegnete es, als mein Mann ein paar ausgedruckte Artikel mitbrachte. Darunter die Geschichte der Frau mit dem Namen Marsha Linehan. Sie war selbst einmal Patientin, später Psychologin. Sie entwickelte die dialektisch-behaviorale Therapie. So wie ich das in Erinnerung habe, bezieht sich das eher auf die Borderline-Persönlichkeitsstörung, aber einige Punkte gelten für das ganze Leben. 
In diesem Artikel war von radikaler Akzeptanz die Rede. Ich spürte zum damaligen Zeitpunkt so sehr, dass ich erstmal nicht viel tun konnte und das meine ganze Abwehr meinem Problem gegenüber, alles nur noch schlimmer machte. Und so begann ich mich in Akzeptanz zu üben. Am Anfang sah das so aus, dass ich nur weinte und schrie und das alles nicht wahr haben wollte. Vor allem nicht wahr haben wollte, dass ich dieses Elend, die Qual, die Hölle, die ich nur noch weg haben wollte, nun auch noch akzeptieren sollte. Wozu? Und ich war wütend, so unendlich wütend. Und so traurig, verzweifelt. 

Aber was macht man nun mit Dingen, die man (noch) nicht ändern kann? Druck erzeugt nur Gegendruck, dass musste ich schnell lernen. Kann man es dann nicht nur hinnehmen, akzeptieren?
Wie lange mein Kampf dauerte, bis ich mich dem unterwarf, weiß ich nicht mehr. Aber es war nötig. Und es dauert bis heute an. Nur noch im Kleinen, aber es wird sicher immer Dinge in meinem Leben geben, die der Akzeptanz bedürfen. 

Und was könnte nicht besser zu Akzeptanz passen als Geduld.
Geduld ist nicht gerade meine Stärke, so viel steht fest. Immer alles jetzt, sofort und gleich. Das ist vielleicht auch nachvollziehbar, wenn es sich um unschöne Dinge handelt. Wer hat schon gerne Schmerzen, Sorgen, Nöte? Aber auch Ungeduld erzeugt Druck. 
Kommt Zeit, kommt Rat. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass das wirklich stimmt. Mit der Zeit fand ich neue Techniken, musste manche auch erst üben, sammelte neues Wissen, hatte Aha-Effekte etc. Alles zusammen brachte mich zu dem Punkt, an dem ich heute bin. Aber es brauchte alles seine Zeit, auch ich. GIVE! YOURSELF! TIME!
Ich kenne das Gefühl, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, wenn man glaubt, dass schaff ich nie im Leben. An dieser Stelle war ich ganz oft, Monate. Und was soll ich sagen, ich habe es geschafft! Mir hat man das damals so oft gesagt und ich habe es einfach nicht glauben wollen. 
Nochmal: GIB! DIR! ZEIT!

Viel mehr fällt mir im Moment dazu nicht ein. Ich kann es nicht genauer beschreiben. Manches muss man wohl durchgestanden haben, um zu wissen, wie das ist. 

Euer Kopfflüstern

Was mir ebenso half, findet ihr hier!

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